Für Verena Hubmann, evangelische Pfarrerin und Neuzuzügerin von Teufen, endete der Morgen nach der zweiten Nacht in Teufen mit einer kleinen Enttäuschung: „Ich konnte es am Samstagabend nicht glauben, dass es am Sonntag so ‚ruuch‘ würde“, sagte sie bei der Begrüssung in der Evangelischen Kirche.
Verena Hubmann ist letzte Woche von Schwellbrunn nach Teufen gezügelt, wo sie ab September vollzeitlich tätig ist. Pfarrerin Marilene Hess wird auf diesen Zeitpunkt Teufen verlassen und am 24. August im Rahmen eines anKlang-Gottesdienstes verabschiedet.
Verena Hubmann hatte zusammen mit Stefan Staub, katholischer Diakon und Pfarreileiter Teufen-Bühler, Stein, dem katholischen Pastoralassistenten Eric Petrini sowie Peter Gumbal von der Evang. Methodistischen Gemeinde St. Gallen/Teufen den Grenzen und Konfessionen überschreitenden Gottesdienst vorbereitet und sich dabei auf jenen Ort eingestellt, der symbolisch zum Thema Grenzen gepasst hätte: Das Beckehüsli im Schlatterlehn, an der Grenze zwischen Bühler und Teufen.
Die vier Seelsorger versuchten aber trotz der fehlenden Unterstützung von oben und des fehlenden Bezugs zum Ort gute Stimmung zu verbreiten. Sie erzählten ganz persönliche Erfahrungen mit Grenzen in ihrem Leben, sie sangen und begleiteten die Lieder mit der Gitarre (Eric Petrini),
und sie liessen Kinder mit bunten Bändern eine symbolgeladene Geschichte zu den Farben des Regenbogens aufführen (Verena Hubmann und Marianne Krummenacher).
Dazu spielte eine Bläsergruppe der Harmoniemusik Teufen unter Leitung von Roland Bieri.
Offensichtlich zog es das sonst zahlreiche Publikum des bereits zur Tradition gewordenen Feldgottesdienstes offenbar vor, den verregneten Sonntag in den Federn zu verbringen – die Kirche füllte sich nur halb. Trösten konnten sich Verena Hubmann und ihre drei Kollegen immerhin mit der Erkenntnis, dass auch der Regen von oben kommt, ja sogar, dass es ohne ihn keinen Regenbogen gibt. EG
