Auf dieser leer stehenden Wiese plant die tecti AG eine Überbauung. Die Petition „Unsere Dorfwiese“ will den Bau in der angedachten Form verhindern. Bild: Archiv
Timo Züst
An der Verhandlung vom 18. Dezember hat sich der Gemeinderat zum ersten Mal mit der Petition „Unsere Dorfwiese“ auseinandergesetzt. Und heute teilt der Rat mit: Die Gemeinde wird Verhandlungen mit der Landbesitzerin aufnehmen.
„Angesichts der hohen Anzahl Unterschriften ist es aus Sicht des Gemeinderates angezeigt, den Stimmberechtigten möglichst bald eine Landerwerbsvorlage zu unterbreiten, welche auf einem mit der Grundeigentümerin auszuhandelnden Kaufpreis beruht.“ Das schreibt der Gemeinderat in seiner heutigen Mitteilung zur Ratssitzung vom 18. Dezember. Dabei war auch die Petition „Unsere Dorfwiese“ Thema. Deren Ziel: Die heute leere Wiese Unteres Hörli soll das Dorfbild auch in Zukunft mit ihrem Grün prägen. Um das zu erreichen, wollen die Petitionäre eine Volksabstimmung über einen Landkauf der Parzelle durch die Gemeinde lancieren. Darin sehen sie die letzte Chance, die von der tecti AG (Grundstückbesitzerin) geplante Überbauung, zu verhindern.
535 Unterschriften
Vor eineinhalb Wochen, am 12. Dezember, hatte das Petitionskomitee die Unterschriftenbögen bei Gemeinderatspräsident Reto Altherr abgeliefert. In Form eines verfrühten Weihnachtsgeschenks. Damals versprach Altherr: „Der Gemeinderat wird sich schnellstmöglich mit dieser Petition befassen.“ Und er hielt Wort. Bereits heute liegt die erste Stellungnahme des Gemeinderates vor. Darin wird er erstaunlich konkret: „Der Gemeinderat hat den Gemeindepräsidenten Reto Altherr sowie Gemeinderat Martin Hofstetter beauftragt, mit der neuen Grundeigentümerin rasch Kontakt betreffend einen möglichen Erwerb der Parzelle Nr. 1256, Unteres Hörli, Teufen, aufzunehmen.“
Kommt es zur Abstimmung?
Die Aufnahme der Verhandlungen seitens der Gemeinde ist ein Teilerfolg für die Petitionäre. Es ist aber bloss ein erster Schritt. Denn für einen Landverkauf müssen beide Parteien einverstanden sein – und am Ende auch die Stimmbevölkerung. Zwar hatte Dölf Früh, Inhaber der tecti AG, gegenüber der TP bereits im Oktober bestätigt, dass er zu Verhandlungen bereit wäre, die Chancen auf eine Einigung schätzte er aber als „sehr gering“ ein. Grund dafür ist hauptsächlich der Preis. Die tecti AG hatte im Februar 2018 680 Franken pro Quadratmeter für das Grundstück gezahlt. Inklusive planerischer Aufwände müsste der Verkaufspreis laut Früh folglich bei über vier Millionen Franken liegen. Auch der Zeitrahmen ist ein heikler Faktor. Die Abstimmung müsste schnellstmöglich durchgeführt werden. Nur dann hätte das Vorhaben der Petitionäre Chancen auf Erfolge. Immerhin: Mit dem zeitnahen Startschuss hat der Gemeinderat schon einmal vorgelegt. Und für die Initianten von „Unsere Dorfwiese“ ist auch klar: „Es gibt nichts Wertvolleres für eine Gemeinde als Land. Ganz besonders, wenn es um ein so wichtiges Gebiet wie das Untere Hörli geht. Der Preis ist sekundär.“