
Der Titel klingt nach einer Liebesgeschichte, oder wie es in der Ansage zu hören, ist vielleicht nach einer Lindenblütensammelaktion, doch es ist keins von beiden. Die 6. Klasse von Niederteufen spielt das sinnhafte und mitreissende Theaterstück zum Abschluss ihrer Primarschulzeit.
Zusammen mit den Klassenlehrern Antonio D’Agostino und Daniel Keiser übten sie seit Wochen für ihren Auftritt.
Trotz Friedhof keine Trauerstimmung
Grabsteine, mit berühmten Namen, ein Friedhof als Kulisse – doch das Stück ist kein Trauerspiel.
Alle dreissig Jahre stehen Saturn und Mars in einem bestimmten Winkel zueinander, dann öffnet sich das Tor der Wünsche, davon ist Nina, die Friedhofsgärtnerin, überzeugt. Die beiden Totengräber Julizer und Meiri glauben ihr die Geschichte nicht, probieren es aber trotzdem im richtigen Moment aus und wünschen sich, dass drei kürzlich Verstorbene, die auf ihrem Friedhof liegen, wieder zum Leben erwachen.
Tatsächlich auferstehen der geschäftige Anwalt, der berühmte Opernsänger und das hübsche Supermodel aus den Särgen. Geschickt sind Schwarz-Weiss Filme in den Ablauf eingebunden, welche die letzten Sekunden der Stars zeigen und wie sie gestorben sind.
Nun wollen sie in ihr altes Leben zurück, doch während einer Casting-Show wurde ein neuer Opernstar gefunden für die Rolle des Opernsängers, das Model wurde ersetzt und die Kanzlei des Anwaltes ist schon in den Händen einer jungen Anwältin.
Während sich der Opernsänger und das Supermodel noch darüber ärgern, sieht der Anwalt schon schnell eine Chance darin. Die Chance auf ein anderes Leben. Ein Leben ohne Termine, ohne Stress und ohne schwarzen Anzug. Unter der grossen Linde treffen sich die drei Leidensgenossen noch einmal und bald sind alle drei überzeugt, dass das neue Leben ohne Fans und Eitelkeit mehr Spass und Freiheit bringt.
Talente und aufwändige Kulissen
Kerzen brennen auf dem Altar, neben Trauerkarten und umringt von Rosenblättern. Die Kulissen mit ihren liebevollen Details bieten den Rahmen für das turbulente und witzige Bühnenstück. Seit vielen Wochen übten die Kinder ihre Texte auswendig, besorgten Perücken und Kostüme und bauten mit ihren Klassenlehrern die aufwändigen Kulissen.
Jedes der Kinder spielt seine Rolle überzeugend und scheint sich darin wohl zu fühlen.
Wer die Mädchen und Jungen dieser Klasse kennt, staunt nicht schlecht über die versteckten Talente, die sich auf der Bühne präsentieren.
Nicht nur auf der Bühne zeigen sich Talente, auch die Lichttechnik und der Abspann auf der Leinwand wirken sehr überzeugend.
Alexandra Grüter-Axthammer