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Herr Preisig, man ist geneigt zu sagen: das Ende einer Ära. Wie hat es sich für Sie angefühlt, diese Info rauszuschicken?
Das Ganze hat zwei Seiten. Einerseits ist es natürlich ein Abschiednehmen. Von der Unternehmung, in die ich 50 Jahre lang mein Herzblut gesteckt habe. Unser Lebenswerk. Und andererseits von den Mitarbeitenden. Viele von ihnen sind Langjährige, mit denen ich ein sehr gutes Verhältnis pflege. Ein patronales wohlgemerkt, ich bin kein Manager.
Und die andere Seite?
Es ist natürlich auch eine Entlastung. Ich will die zwei Seiten aber nicht werten – dieser Schritt hat einfach beides. Und natürlich wissen wir ja auch schon länger, dass wir irgendwann eine Lösung finden müssen. Unser aller Wirken ist nun mal endlich.
Dass es nicht innerhalb der Familie weitergeht, war ja auch schon länger klar.
Genau, das wissen wir schon seit über 20 Jahren. Das hatte aber keinen Einfluss auf meine Weiterarbeit. Das Ziel war immer, den Fortbestand des Unternehmens zu sichern. Auch wenn es einmal in «fremde» Hände geht.
Das ist jetzt gelungen?
Ja. Mit der Hugo Dietsche AG haben wir eine nachhaltige Lösung gefunden. Das ist ein Unternehmen, das nicht nur vom Metier her, sondern auch von der Unternehmenskultur und der Firmenstruktur ähnlich tickt wie wir.
Wie geht man so einen Firmenverkauf überhaupt an?
Nun, man schaltet auf jeden Fall kein Zeitungsinserat à la «Firma in Teufen zu verkaufen». Man überlegt sich stattdessen zuerst, was man mit dem Verkauf erreichen will und welche Unternehmen dafür in Frage kommen. Das grenzt den Kreis dann schon ziemlich ein. Es macht ja keinen Sinn, jemanden zu Fragen, der schon einen Werkhof in der Nähe betreibt. Da bestünde ziemlich sicher kein Interesse. Und ein Grosskonzern kam auch nicht in Frage.
Wie lange haben die Verhandlungen mit der Hugo Dietsche AG gedauert?
Das ging dann eigentlich recht zügig. Die ersten Gespräche fanden im Frühling statt. Wir haben rasch gemerkt, dass dieser Schritt für beide Sinn macht. Für uns ist es eine gute Nachfolgelösung und für sie eine lohnenswerte Erweiterung – auch geographisch.
Und der Name «Preisig AG» bleibt bestehen?
Genau. Das haben wir so abgemacht und das macht auch Sinn. Wir sind eine stark vernetzte Firma mit einem guten Ruf im Appenzellerland.
Ich nehme an, die Mitarbeitenden wurden vor der Presse informiert. Wie haben sie reagiert?
Natürlich, das geschah gestern Morgen. Am Abend gab es dann noch «Grill und Bier». Ich sass auch dabei und habe einige Gespräche geführt. Die Stimmung war durchwegs positiv. Sie sind froh, dass es weitergeht. Einige haben sogar gesagt, sie freuen sich, dass sie den Job behalten können. So etwas hört man heute auch kaum noch.
Sie haben am Anfang von Abschied gesprochen. Auch nach Ihrem 80. Geburtstag waren Sie noch fast täglich im Büro anzutreffen. Hören Sie jetzt wirklich ganz auf?
Nun, es gibt noch eine Übergangsphase. Aber die soll wirklich kurz sein. Danach werde ich mich aus dem operativen Geschäft zurückziehen und nur noch bei «Spezialfällen» aushelfen.
Nun, dann bleibt mir nur noch zu danken: Die «Tüüfner Poscht» feiert im nächsten Jahr ihr 30-jähriges Jubiläum. Die «Preisig AG» zählte während all dieser Jahre zu einer unserer treusten Inserenten. Schon in der allerersten – noch namenlosen – Ausgabe hatten Sie inseriert. Sogar in Farbe.
Stimmt, das hatte damals noch extra gekostet (lacht).

Starke Nachfolgelösung für die Preisig AG
Die Hugo Dietsche AG aus Kriessern übernimmt die Bauunternehmung Preisig AG mit Hauptsitz in Teufen. Für Kunden, Mitarbeitende und Partner bleibt vieles beim Alten. Dank der Nachfolgelösung ist die Zukunft des Traditionsunternehmens gesichert.
Per Mitte September 2025 übernimmt die Hugo Dietsche AG mit Sitz in Kriessern die traditionsreiche Preisig AG. Damit ist für das in Teufen ansässige Bauunternehmen eine solide Nachfolgelösung gefunden. Die Preisig AG wird auch nach der Übernahme unter gleichem Namen und mit der bisherigen Führung weitergeführt. «Wir bleiben für unsere Kundschaft ein verlässlicher Partner», betont Walter Schmid, Geschäftsführer der Preisig AG. Beide Unternehmen sind in Familienbesitz und seit Jahrzehnten im Strassen- und Tiefbau tätig. Die Hugo Dietsche AG wurde 1942 gegründet, die Preisig AG 1945. Durch die Übernahme vereinen sich zwei Firmen mit langjähriger Erfahrung, gleichen Werten und einem hohen Qualitätsanspruch. Die aktuell rund 40 Stellen der Preisig AG bleiben erhalten. Mittelfristig sollen die beiden Standorte in Teufen und Stein wachsen und neue Arbeitsplätze entstehen.
Gemeinsam stärker in die Zukunft
Mit der Integration in die Hugo Dietsche AG profitiert die Preisig AG von administrativen und logistischen Synergien. Ziel ist es, Bauaufträge für private und öffentliche Auftraggeber sowie das Gewerbe und die Industrie weiterhin zuverlässig auszuführen. Auch in Zukunft stehen die individuelle Beratung und hochwertige Realisierung im Zentrum der Tätigkeit. Für den inzwischen 80-jährigen Paul Preisig, Verwaltungsratspräsident und langjähriger Inhaber, ist die Lösung ideal: «Es freut mich, dass die Preisig AG unter einem ebenso regional verankerten Familienunternehmen weitergeführt wird. So bleibt unser Lebenswerk in guten Händen.»
Standorte und Leitung bleiben bestehen
Die Standorte in Teufen, Stein, Heiden und St. Gallen bleiben bestehen. Walter Schmid wird das Unternehmen weiterhin operativ führen. Auch Lehrlingsausbildung, Fachwissen und Kundennähe behalten ihren hohen Stellenwert. Die Hugo Dietsche AG setzt bei dieser Übernahme bewusst auf Kontinuität. Das stärkt nicht nur die Marke Preisig, sondern auch das Vertrauen der Kunden. «Mit diesem Schritt bauen wir unsere Marktposition gezielt aus, ohne dabei Werte wie Beständigkeit, Qualität und regionale Verankerung aus den Augen zu verlieren», sagt Christian Dietsche, Geschäftsführer der Hugo Dietsche AG. pd