Bildbericht: Erich Gmünder
Dem Unkraut an den Strassenrändern wird in Teufen seit neustem mit siedend heissem Wasser der Garaus gemacht. Wie wirksam die neue, umweltfreundliche Methode ist, wird sich erst in den nächsten Wochen zeigen.
Kurt Keller, Leiter des Bauamtes, erntet mit seinem Gefährt oft skeptische Blicke und kritische Fragen. „Was für ein Gift versprüht ihr hier“, wollen die Leute wissen.
Die Apparatur mit dem grossen Plastiktank auf dem Jeep-Anhänger sieht tatsächlich eher wie ein riesiger Unkrautvertilger aus. Kurt Keller und sein Team können die Leute beruhigen. „Einerseits verwenden wir auch sonst keinerlei chemische Mittel, sondern rücken dem Kraut in Handarbeit zu Leibe“. Diese Arbeit ist allerdings extrem anstrengend und arbeitsintensiv. Deshalb wird nun das neue Verfahren getestet.
Wasser aus dem Durchlauferhitzer
Das neue Mittel besteht aus ganz gewöhnlichem Wasser, das in einem Plastiktank mit einem Fassungsvermögen von 500 Litern auf einem Anhänger mitgeführt wird.
Vor Ort wird es mit einem dieselmotorbetriebenen Durchlauferhitzer zum Sieden gebracht und gezielt auf die unerwünschten Pflanzen gesprüht. „Durch die Hitze werden die Eiweisse vernichtet; die Pflanze gibt dieses Signal an ihre Wurzeln weiter und stirbt ab“, erklärt Kurt Keller den Vorgang. Die Methode ist umweltfreundlich: Für die Erhitzung von 3000 Litern Wasser wurden nur gerade 10 Liter Dieseltreibstoff benötigt.
Dass sich die biologisch einwandfreie Methode mit dem Verbrühen der Pflanzen bewährt, hat sich an anderen Orten bereits erwiesen. In Teufen will Kurt Keller die ersten Erfahrungen abwarten. Entlang der Speicherstrasse wird das Verfahren bereits zum zweiten Mal angewandt.
Die vor einer Woche behandelten Pflanzen sind sichtlich verwelkt. Ob auch die Wurzeln abgestorben sind und sie nicht mehr nachwachsen, werde sich zeigen. Schlüssige Resultate seien erst nach dem dritten Behandlungszyklus und mit einigen Wochen Abstand zu sehen, bleibt Kurt Keller vorsichtig.
Zurzeit ist das Team des Bauamtes mit einem gemieteten Gerät unterwegs. Bewährt sich die Methode, soll eine gemeinsame Anschaffung zusammen mit anderen Gemeinden geprüft werden.