Der Räumungsverkauf bei Heidi Solenthaler hat schon begonnen, mit grosszügigem Rabatt auf allen Artikeln.
Die grossen, mit viel Geschmack dekorierten Schaufenster und der Blick ins Innere des Ladens von Heidi Solenthaler zeigen das vielseitige Sortiment des Geschäfts. Zu den Heimtextilien, auserlesener Bett-, Frotté- und Tischwäsche, u.a. von Schlossberg, kamen im Lauf der Jahre viele andere Artikel hinzu – Vasen, Kerzen, Servietten und vieles mehr. Wer ein Geschenk zur Geburt oder zum Kindergeburtstag suchte, wurde hier fündig und musste nicht extra in die Stadt fahren. Vor einigen Jahren ergänzte Heidi Solenthaler das Sortiment mit der Outdoor Bekleidung von Rukka.
«Die Kundinnen und Kunden werden mir fehlen»
Eigentlich hätte sie noch einige Jahre weitermachen wollen, sagt Heidi Solenthaler. Aber eben, das Leben, oder besser gesagt, die Liebe hätte anders entschieden und gemeint, es sei nun an der Zeit, den Lebensweg im Bündnerland zusammen mit ihrem Lebenspartner fortzusetzen.
In den 13 Jahren haben Heidi Solenthaler und Susanne Höhener, welche von Anfang an als Aushilfe, Ratgeberin und Freundin mit dabei war, manches erlebt. Neben viel «Gfreutem» auch zwei Einbrüche, Sekundenleim im Schlüsselloch und drei Begegnungen mit Autos im Schaufenster.
Trotz des stagnierenden Geschäftsgangs, der ihr nur ein äusserst bescheidenes Einkommen gewährte, hätte sie ihren Laden mit viel Lust und Freud betrieben, sagt sie. «Vor allem die langjährigen freundschaftlichen Beziehungen und die vielen schönen Gespräche mit meinen Kundinnen und Kunden werde ich vermissen.»
Drei leere Ladenlokale im Dorfkern
Der Verlust eines etablierten Ladengeschäfts im Dorfkern ist schmerzlich – für die Einwohner und auch für die übrigen Detaillisten. Die Ladenzeile im Dorf wird bald drei Lücken aufweisen: Nr. 12, der ehemalige Laden von Yvonnes Weinkabinett (steht zum Verkauf), Nr. 13, die St. Galler Kantonalbank, welche in den Neubau neben der Migros einzieht und nun noch mit Nr. 14, das grösste dieser Geschäfte. Auf Nachfrage erklärt der Besitzer der Liegenschaft, Sepp Manser, er beabsichtige, die 140 m2 grosse Ladenfläche wieder zu vermieten.
Es ist zu hoffen, dass bald wieder Leben einkehrt in die verwaisten Ladengeschäfte im Dorf.