Auch im Jahr 2011 kann der Gemeinderat einen Jahresabschluss vorlegen, der besser abschliesst als budgetiert. Der unerwartete Ertragsüberschuss von 5.6 Mio. Franken ermöglicht, wiederum zusätzliche Abschreibungen vorzunehmen und die Verschuldung zu reduzieren.
Abbau der Verschuldung möglich
Finanziell ist durchaus erfreulich, dass die positiven Rechnungsabschlüsse sich auch dieses Jahr wiederholen. Anstelle des bereits geplanten Ertragsübeschusses in der Laufenden Rechnung von Fr. 98‘500.– resultiert ein Ertragsüberschuss von Fr. 5‘609‘536.20. Im Gegensatz zum Vorjahr halten sich die Nachtragskredite im Rahmen, nämlich Fr. 109‘726.– zulasten der Laufenden Rechnung (= 0.25 % des Gesamtaufwands) und Fr. 220‘000.– zulasten der Investitionsrechnung (= 3 % der Nettoinvestitionen).
Wie bis anhin sollen aus dem Ertragsüberschuss zusätzliche Abschreibungen vorgenommen und die Verschuldung reduziert werden. Der 4 Mio. Franken übersteigende Betrag von Fr. 1‘609‘536.20 soll dem Eigenkapital – reserviert für die Deckung zukünftiger Fehlbeträge – zugewiesen werden.
Weniger Kosten in der Fürsorge und bei den Heimen
Auch im vergangenen Jahr hatten Gemeinderat und Verwaltung die Ausgaben gut unter Kontrolle. Die Abweichungen in den mehrheitlich nur beschränkt beeinflussbaren Bereichen zwischen geplanten und effektiven Ausgaben beträgt – 3.7 %. Erneut zugenommen haben die Beiträge in den steuerkraftabhängigen Finanzausgleich um Fr. 72‘200 (oder 2.2 %) auf neu 3.339 Mio. Franken. Der in den letzten Jahren feststellbare Trend bei den Aufwandüberschüssen für die öffentliche Fürsorge hat sich nicht fortgesetzt, wie aufgrund der wirtschaftlichen Situation zu befürchten war. Gegenüber dem Voranschlag sank der Bruttoaufwand um 3.4 %. Erfreulicherweise befinden sich die Alters- und Pflegeheime auf dem bereits schon lange eingeschlagenen Weg mit dem Ziel der Selbstfinanzierung des Heimbetriebs. Der Minderaufwand gegenüber dem Voranschlag beträgt Fr. 943‘071 oder 38.6 %.
Bei den Steuern von Vorjahren profitiert
Die Budgetierung der Steuererträge ist grundsätzlich mit Unsicherheiten verbunden. Obwohl die gesamten Steuereingänge im Jahr 2011 erheblich über den für dieses Jahr budgetierten Erträgen lagen, konnte das für die Steuerperiode 2011 alleine budgetierte Ertragsziel nicht erreicht werden. Dies liegt im Wesentlichen daran, dass häufig Nachzahlungen aus früheren Perioden eingehen, in denen die Veranlagungen aus verschiedenen Gründen nicht rechtzeitig erfolgen konnten.
Der geplante Ertrag wurde gesamthaft um 2.6 Mio. Franken übertroffen. Die grössten Abweichungen liegen bei den Nachzahlungen Vorjahre sowie den Nachsteuern (+ 3.4 Mio. Franken) und bei den Spezialsteuern (Grundstückgewinn-, Handänderungs- und Erbschaftssteuern) mit 1.88 Mio. Franken Mehrertrag.
Die Eckwerte der laufenden Rechnung 2011:
Weniger investiert als budgetiert
Bei den Investitionen waren Nettoaufwendungen von 10.157 Mio. Franken geplant; beansprucht wurden 7.183 Mio. Franken. Die grössten Posten waren die Investition in den Umbau des Zeughauses mit 2.2 Mio. Franken, Investitionen im Rahmen von knapp 0.5 Mio. Franken im Zusammenhang mit der Schiessanlage im unteren Gremm, bauliche Aufwendungen für die gemeindeeigenen Heime in der Höhe von 0.47 Mio. Franken, für Umbauten im Gemeindehaus (Front-Office) und die Erhöhung der Sicherheit für die Mitarbeiter/innen der Sozialen Dienste im Rahmen von 0.4 Mio. Franken, für Strassen, Wege und Plätze 1.2 Mio. Franken, für Gewässerschutzbauten ebenfalls 1.2 Mio. Franken sowie netto 0.5 Mio. Franken für Bauvorhaben der Wasserversorgung.
Der Gemeinderat hat die Jahresrechnung 2011 einstimmig genehmigt. Die Unterlagen für die Jahresrechnung 2011 werden den Stimmberechtigten Mitte März zugestellt. Gemäss den Bestimmungen der Gemeindeordnung, unterliegt die Rechnung der Gemeinde dem fakultativen Referendum. Die entsprechende Ankündigung erfolgt am 16. März 2012 in den amtlichen Publikationsorganen; die Frist für ein allfälliges Referendum endet am 15. April 2012. GK