Hans Koller, TV Teufen
Im Rahmen der Sportlerehrung des Kantons Appenzell Ausserrhoden erhielt Karl Wyler eine besondere Würdigung. Er wurde zum Ausserrhoder Sportförderer des Jahres 2015 gewählt.
KAnfangs 70er-Jahre gründete Hans Höhener mit Gleichgesinnten innerhalb des Turnvereins eine Leichtathletikriege. Als Knabe beigetreten, war Wyler von Anfang an dabei, und seine Leidenschaft gilt auch rund 40 Jahre später noch immer der Faszination Leichtathletik.
In seiner Aktivzeit bestritt Karl Wyler über 60 Zehnkämpfe. Als Höhepunkt erzählt er gerne vom Kranzgewinn am Eidgenössischen Turnfest 1991. Die hohe Punktzahl von 6594 erwähnt er schnell und wird sie wohl nie vergessen. In seiner Bescheidenheit ergänzt er er aber nicht, dass im Vorjahr nur 10 Schweizer höhere Punktzahlen als er erreichten.
Vom Einzelkämpfer zum Teamleader
Leichtathleten gelten als Individualkämpfer, oft trainieren sie selbstständig, und auch an Wettkämpfen sind sie auf sich selber gestellt. Mit viel Ehrgeiz und dem Willen zur technischen Perfektion war Wyler als Athlet unterwegs. Aber schon früh ermunterte LAG-Gründer Hans Höhener Wyler, Trainingsverantwortung für jüngere Athleten zu übernehmen.
In dieser Rolle wuchs der Preisgekrönte zum Teammenschen. Wenn Wyler auf seine schönsten Erfolge als Trainer angesprochen wird, erwähnt er zuerst das Team, ohne das er all die Erfolge als Trainer nie hätte feiern können.
Seien es die Teamerfolge mit den Junioren Ende der 90er-Jahre, als sich dieses Team als Schweizer Meister für den Europacup qualifizierte, oder die vielen Einzelerfolge, welche seine Athleten an nationalen Titelkämpfen erreichten, der Erfolgstrainer blieb stets im Hintergrund und analysierte lieber Wettkämpfe, als sich feiern zu lassen.
Glanzlichter
Wenn Wyler auf seinen Stolz als Trainer angesprochen wird, bleibt er lange ruhig, verweist wiederum auf den Rückhalt im Verein, aber auch in der Familie, welche die Grundlage für sein erfolgreiches Wirken bildeten. Er erwähnt dann Erfolge im Stabhochsprung mit Iris Niederer.
Wohl typisch für einen Techniker, der alle Ausbildungsstufen beim Schweizerischen Leichtathletikverband bis zum Experten durchlief, dass er stets an neuen Entwicklungen interessiert war. Als Stabhochsprung für Frauen zugelassen war, fand er in Niederer eine Athletin, welche er bis zu den Juniorenweltmeisterschaften in Frankreich begleiten durfte. Mit der darauffolgenden Ehrung zum Schweizer Nachwuchstrainer 1999 von Swiss Olympics wurden seine Kompetenzen auch national erkannt und gewürdigt.
Motiviert in die Zukunft
Gibt es für einen Erfolgstrainer wie Wyler noch Träume für die Zukunft? Wiederum bleibt er seiner bescheidenen Art treu und überlegt lange: Es wäre einfach toll, weiterhin Athleten/Athletinnen zu finden, welche bereit sind, sich auf die Faszination Leichtathletik einzulassen, dann wäre er auch künftig gerne bereit, sie mit viel Motivation und Fachwissen zum Erfolg zu begleiten.
Wie Karl Wyler in seiner ruhigen Art sagt: Irgendwann realisiere man gar nicht mehr, was man alles mache. Die Leichtathleten sind auf jeden Fall stolz, auch künftig auf ihn zählen zu dürfen. Der Turnverein Teufen dankt Karl Wyler von Herzen für seinen unermüdlichen Einsatz.