Tunnel auf, Tunnel zu

23.04.2024 | Nerina Keller

Der April macht seinem Ruf heuer alle Ehre. Während die Temperaturen anfangs Monat bereits über 25 Grad geklettert waren, kehrte letzte Woche der Winter zurück. Was dem einen oder der anderen aufs Gemüt schlagen wird, trifft auch die Natur. Tulpen und die Knospen der Pfingstrosen versinken im Schnee. Und wie geht es den Obstbäumen? Auch diese standen in den Tagen vor dem Schnee in voller Blüte. Die TP hat bei Thomas Roth, Gemüsebauer und Betriebsleiter des Battenhofs in Niederteufen, nachgefragt.

Die Obstbäume haben bereits wunderschön geblüht, jetzt müssen sie seit Tagen Schnee und Kälte trotzen. Gibt es wieder ein Jahr ohne Äpfel und Birnen?

Wenn ich ehrlich bin, habe ich noch gar nicht nachgeschaut. Wenn der Stempel der Blüte schwarz-braun gefärbt ist, ist die Blust erfroren. Wir haben bei uns auf dem Hof Hochstamm-Bäume. Da ist die Chance grösser, dass sie die Kälte überstehen. Wir bauen hauptsächlich Gemüse an und sind deswegen gerade damit beschäftigt, unsere Kulturen auf dem Feld zu schützen.

Und wie geht es dem Gemüse?

Wir bauen das ganze Jahr über Gemüse an und sind uns deswegen gewohnt, dass es kalt ist. Und weil es bereits sehr warm war, sind wir früh dran. Vieles ist schon gut gewachsen. Sommergemüse wie Tomaten oder Gurken haben wir noch nicht gepflanzt. Und bei allen anderen Gemüsesorten müssen wir einfach die entsprechenden Massnahmen treffen.

Welche sind das?

Da wir komplett ohne Heizung arbeiten, haben wir eigentlich nur zwei «Regulatoren»: Einerseits decken wir das Gemüse mit Vlies ab, wenn es zu kalt wird, und entfernen dieses dann wieder, sobald es wärmer wird. Was in den Tunnels wächst, wird durch die Belüftung reguliert. Tunnel auf, Tunnel zu, Vlies rauf und wieder weg. So geht das den ganzen Winter.

Seit Oktober sind wir jeden Tag damit beschäftigt, mehrmals das Wetter zu checken, abzuwägen, dann richtig zu handeln.

Das klingt stressig.

Für uns ist das Alltag. Seit Oktober sind wir jeden Tag damit beschäftigt, mehrmals das Wetter zu checken, abzuwägen, dann richtig zu handeln. Manchmal entscheiden wir uns auch, eine Kultur früher zu ernten, um sie vor einem kommenden Wetterumschwung zu retten. Aber das machen wir nur, wenn es wirklich gar nicht anders geht. Wir wollen das Gemüse möglichst frisch ausliefern.

Also steht und fällt alles mit der Planung?

Die April-Kälte jetzt ist jedenfalls kein allzu grosses Problem für unser Gemüse. Obstbauern sind da einem deutlich höheren Risiko ausgesetzt. Der Schnee isoliert sogar, wenn der Boden darunter noch etwas Wärme abgibt. Schlimmer sind Kahlfröste und die Wärme davor. Zwiebeln, als Beispiel, können dann durch die Kälte den Impuls erhalten, eine Blüte zu machen und schiessen. Die Zwiebeln haben wir schon gepflanzt. Im schlimmsten Fall verlieren wir mal eine Kultur. Da wir ein breites Gemüsesortiment anbieten, bauen wir immer möglichst unterschiedliche Gemüsearten gleichzeitig an. Dann sind wir sozusagen auf der sicheren Seite. Die Vielfalt machts! nek

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