Tunnel-Anstichsfeier zu Ehren der Heiligen Barbara

31.08.2016 | Erich Gmünder
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Eine Kerze mit den Daten des denkwürdigen Tages und die Statue der Heiligen Barbara.

Bildbericht: Erich Gmünder

Die Heilige Barbara stand im Zentrum der Tunnelanstichsfeier beim Nordportal des Ruckhaltetunnels. Nach einer feierlichen Zeremonie zu Ehren der Schutzpatronin der Mineure und Bergleute kamen die Besucher in den Genuss einer wuchtigen Sprengung.

Eine Statue der Heiligen Barbara wurde von den beiden ortsansässigen Geistlichen, Pfarrerin Elisabeth Weber und Pfarrer Alfons Sonderegger, gesegnet und anschliessend von der „weltlichen“ Schutzpatronin in einem kleinen Bildstock eingangs des Nordportals eingesetzt.

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Anja Preisig mit der Statue der Heiligen Barbara.

Für diese Rolle war die Lokomotivführerin Anja Preisig auserkoren worden. Sie, die dereinst die Züge durch das Tunnel lenken wird und in Speicher auch in der Werkstatt der AB mitarbeitet.

„Dieser Tag ist Ihnen gewidmet, liebe Mineure, Tunnelbauer, Eisenleger, Maschinisten, Geomatiker, Planer, Bauführer und Ingenieure“, sagte Bahndirektor Thomas Baumgartner. Die meisten Spezialisten kommen aus Österreich, dem Südtirol, Italien und Spanien. Ein paar Stunden konnten die zurzeit rund 50-60 Männer ihre Arbeit ruhen lassen und einen Imbiss geniessen, dann ging es wieder los. Am Abend wird der offizielle Anstich mit den Mitarbeitern der Bahn gefeiert.

„Wir sind 35 Meter tief im Berg“

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Die Anstichsfeier ist der Moment, wo der eigentliche Tunnelbau und der Vortrieb beginnen. Die Arbeiten liegen gut im Zeitplan: „Wir sind schon etwas voraus, denn die Vorarbeiten sind bereits abgeschlossen“, so Thomas Baumgartner. Zu den Vorarbeiten gehörten die Zufahrt beim Nordportal von der Oberstrasse her und beim Südportal die Unterführung der Demutstrasse im Riethüsli.

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Die Teilnehmer wurden Ohrenzeuge einer Sprengung. Nach der Detonation entwickelt sich eine Mischung aus Sprenggas und Staub, welche die Sicht behindert und in der Nase beisst.
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Erst allmählich wird ersichtlich, wie viel Gestein herausgesprengt werden konnte.

Bereits am 3. August wurde beim Nordportal mit den Sprengungen begonnen, und schon sind 35 Meter – oder 5 Prozent  – des rund 700 m langen Tunnels herausgebrochen worden. Täglich zweimal wird gesprengt, und pro „Abschlag“, so der Fachjargon, wird jeweils rund vier Meter tiefer in die wechselnden Schichten von Standstein, Molasse und Nagelfluh vorgedrungen.

Auch das Südportal mit der neuen Haltestelle Riethüsli wurde bereits in Angriff genommen, es wird im Tagbau erstellt. Sobald man auf härteres Gestein stösst, erfolgt der Vortrieb ebenfalls mit Sprengungen.

Ein nächster Markstein ist der Durchstich, mit dem im Sommer 2017 gerechnet wird.

Heilige Barbara – Die Schutzpatronin der Mineure


Der Legende nach wurde die Heilige Barbara (ca. 300 n.Chr.) von ihrem Vater in einem Turm eingeschlossen und später enthauptet, weil sie sich weigerte, ihren christlichen Glauben aufzugeben und eine Zwangsheirat mit einem heidnischen Mann einzugehen. Die Märtyrerin ist die Schutzpatronin der Bergleute, aber auch der Artilleristen und zahlreicher anderer Berufe, und soll ihnen Glück bringen. (Wikipedia)

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