Nathalie Schoch / Fotos: Nicole Bogo
Der Vorstand ist ergänzt, das OK-Team der Freizeitarbeitenausstellung sucht noch freiwillige Helfer und die Gewerbeschau 2018 hat grünes Licht bekommen. Die Mitglieder des Gewerbevereines Teufen hatten an der Hauptversammlung allerhand zu diskutieren. Ausser die Kurztunnel-Initiative, die musste warten.
Es verwundert sicher nicht, dass die Kurztunnel-Initiative auch im Gewerbeverein Teufen zu reden gibt. Wobei, so richtig diskutiert wird das Traktandum 14.3 «Parolefassung» an der Hauptversammlung vom 16. März nicht. Denn Präsident Oliver Hörler trägt den schriftlichen Antrag von Jakob Brunnschweiler vor, noch bevor die ordentliche Hauptversammlung beginnt. «Die Kurztunnel-Initiative erfordert eine ausserordentliche Versammlung, die fundiert organisiert ist, die auch Referenten zu Wort kommen lässt und alle Vor- und Nachteile umfassend beleuchtet. Aber es sind noch nicht alle Fakten beisammen», ergänzt Brunnschweiler vor Ort.
Barbara Ehrbar unterstützt sein Votum, man müsse sich ernsthaft mit dem Thema befassen. Mit dem absoluten Mehr folgen die anwesenden Teilnehmenden dem Antrag von Brunnschweiler – und die Parolefassung ist vom Tisch.
Vorstand neu zusammengesetzt
Die ersten sieben Traktanden gehen zackig über die Bühne. Unter anderem präsentiert Kassier Joachim Bühler die Jahresrechnung 2016, die mit einem Verlust von CHF 649.13 genehmigt wird. Beim Budget 2017 erwartet er höhere Einnahmen durch Neumitglieder und die Freizeitarbeitenausstellung. Dafür steht ein Vorschuss von CHF 10’000 auf dem Papier, beantragt vom OK-Team der Gewerbeschau 2018 für die Arbeiten, die sie in diesem Jahr leisten werden. Es gibt keine Einwände, sowohl die Jahresrechnung als auch das Budget erreichen das absolute Mehr.
Von den Zahlen geht es über zu den Personen, denn die Rücktritte von Joachim Bühler und Paddy Gloor sind definitiv nicht mehr abzuwenden. Oliver Hörler dankt ihnen für ihr unermüdliches Engagement und die gute Zeit während all der letzten Jahre.
Bereits als Aktuar im Einsatz ist Hansruedi Waldburger, Paddy Gloor blieb nur noch etwas länger im Vorstand, um ihn einzuarbeiten. Was noch fehlte, war der Ersatz für Joachim Bühler. Doch der Kassier musste nicht weit suchen gehen, er konnte seinen Mitarbeiter für das Amt begeistern. Roger Hasler ist Berater Gewerbekunden und damit prädestiniert für die Aufgabe. Die Mitglieder haben ihn mit einem kräftigen Applaus willkommen geheissen. Auch der bestehende Vorstand ist bestätigt worden: Präsident Oliver Hörler, Vize-Präsident Kevin Rothmund, Aktuar Hansruedi Waldburger und Beisitzerin Gabriela Blankenhorn. Zu guter Letzt wird Matthias Kuratli von Kuratli Gartenbau als neuer Revisor gewählt.
Grosser Zuwachs an Mitgliedern
Dass das Traktandum «Mutationen» etwas mehr Zeit in Anspruch nimmt als sonst, freut den Präsidenten. Es haben sich nämlich 13 neue Mitglieder angemeldet und so steigt die Zahl auf total 160. Darin eingerechnet die drei Austritte. «Diesen Stand hatten wir vor zehn Jahren das letzte Mal. Das zeigt uns: Im Gewerbe dabei zu sein, ist wieder attraktiv.»
Einige Neumitglieder stellen sich gleich persönlich vor, unter anderem der Hals-, Nasen- und Ohrenarzt Dr. med. Winfried Karduck oder Andreas Buff von der axa Winterthur. Sie wollen Teil eines aktiven Gewerbes sein und freuen sich auf den wertvollen Austausch. Hoch erfreut ist Hörler auch über die Rekord-Anmeldung von 74 Mitgliedern und Gästen an diesem Abend in der Waldegg, darunter aus der Gemeindebehörde: Reto Altherr, Katja Diethelm und Marco Sütterle.
Elf Artikel in den Statuten geändert
Mittlerweile ist es schon weit über 21 Uhr, der zweitletzte Traktandenpunkt ist erreicht und so glaubt man schon, die Trutenbrust zu riechen. Doch die Statutenrevision wird noch so manchen Magen verknurren. Entgegen der Hoffnung des Präsidenten, über die elf Artikeländerungen gesamthaft abzustimmen, fordert die Mehrheit der Anwesenden die Diskussion pro Artikel. Unter anderem gibt es Anpassungen beim Zweck, demzufolge der Gewerbeverein bei Geschäften, die das Gewerbe tangieren, eine politische Position einnimmt. Bei den Wahlen entscheidet das relative Mehr, wenn das absolute Mehr aufgrund von Enthaltungen nicht zustande kommt. Über ausserordentliche Ausgaben verfügt der Vorstand auf eigene Ermächtigung, sofern sie die maximale Höhe von 20 Prozent vom Jahresbudget nicht übersteigen. Die Einwände von Lern-Coach Alfons Angehrn und Drogist Hanspeter Michel bei einzelnen Artikeln haben keinen Einfluss auf das Ergebnis: Die elf Artikel werden geändert.
«iischtigä bitte!»
Das OK-Team der Gewerbeschau 2018 ist nun besonders gefordert, die ermüdeten, hungrigen Geister mit ihrem Vorhaben zu begeistern. Doch Peter Zeller und seine Ressortleiter präsentieren das Grundkonzept, Programm und Budget von «iischtigä bitte!» mit derartigem Enthusiasmus, dass die Mitglieder gar nicht anders können als die geplante Gewerbeschau klasse zu finden. Vor allem die Idee, einen Tag für Berufseinsteiger zu gestalten und damit die Lehrbetriebe wie die Jugendlichen einzubinden, stösst auf grossen Anklang.
So auch das Konzept, die Gemeinde mit deren Firmenstandorten und Haltestellen auf dem Gelände nachzubauen, um das Motto zu versinnbildlichen. Ein Erfolg ist auch die Partnerschaft mit der Appenzeller Bahn, die einiges zur Verfügung stellt. Dem Antrag, die Gewerbeschau vom 6. bis 9. September 2018 durchzuführen, wird eindeutig zugestimmt. Ende April gehen die Anmeldungen für die Aussteller raus, Anmeldeschluss ist Ende Juni. Weitere Infos folgen.
Helfer/-innen für Service und Zeltaufbau gesucht
Heinz Rusch macht es kurz und bündig: Der OK-Präsident lädt alle dazu ein, an der Freizeitarbeitenausstellung vom 21. bis 23. April 2017 vorbeizukommen. Über 200 Arbeiten gibt es zu sehen und Philipp Langenegger tritt auf. Zwar sind etliche Freiwillige im Einsatz, doch das OK-Team sucht noch helfende Hände: Am Dienstag, 18. April, von 16 bis ca. 22 Uhr für den Zeltaufbau und am Sonntag, 23. April für den Service von 11 bis 18 Uhr. Interessierte melden sich bitte bei Heinz Rusch oder Alfons Angehrn. Weitere Infos: www.freizeitarbeiten.ch.
Die abschliessenden Worte übernimmt der Gemeindepräsident. Er ist beeindruckt vom Gewerbe, macht aber auch keinen Hehl daraus, dass eine harte Zeit auf das Dorf zukommt. Ob mit Kurztunnel oder Doppelspur. Wichtig sei, dass sich Bürger einbringen und dass Ängste ernst genommen werden. «Ich wünsche mir, dass wir das nüchtern-sachlich betrachten und zusammenarbeiten. Und an mich stelle ich den Anspruch, dass an der Orientierungsversammlung vom 3. Mai die Vor- und Nachteile beider Varianten auf dem Tisch liegen, damit die Stimmbürger einen Entscheid fällen können», so Reto Altherr. Ob dem so ist, wird sich zeigen. Aber noch an diesem Abend liegen die warmen Teller auf dem Tisch. Diese mussten sich alle redlich verdienen.