Beim Schulhaus Buchen in Speicher haben sich heute Umwelt-Aktivisten versammelt. Der regionale Umwelt-Aktionstag wurde von der SP und der Klimagruppe AR organisiert. An den Ständen stehen Private, gemeinnützige Organisationen und Unternehmen. Die TP hat sich umgeschaut – und auch einige Teufner getroffen.
Vegane Ernährung
«Unser Ziel ist es, den Leuten zu zeigen, dass veganes Essen richtig gut schmeckt.» Die Teufnerinnen Herta Lendenmann und Sabine Dörig – mit Tochter Areta – betreiben einen Stand zum Thema vegane Ernährung. Gekostet werden darf sowohl Süsses als auch Salziges. Das grosse Kuchensortiment, die Brotaufstriche und Gemüse haben die drei selbst gebacken und gekocht. «Das hat dann doch einige Stunden gedauert», sagt Sabine Dörig schmunzelnd. Die drei Frauen sind als Privatpersonen hier und vertreten keine Umweltorganisation: «Wir hatten einfach das Gefühl, etwas unternehmen zu müssen. So fühlt man sich nicht mehr so ohnmächtig.»
Sticker, Wachspapier und Tetra Pak
An zwei Ständen sammelt die Klimagruppe AR Geld für ihre Kasse. Für drei Franken können sich Besuchende «Klimastreik», «Flugstreik» oder «Klimagruppe AR» auf die Brust pinnen. Oder einen zur Aufbewahrungs-Tasche umfunktionierten Tetra Pak, recycliertes Wachspapier oder ein Informationsdossier zum Thema Klimawandel erstehen. Das Geld fliesst in die Kasse der Klimagruppe und soll weitere Aktionen ermöglichen.
Viva Vita
Am Stand des gemeinnützigen, humanitären Vereins «Viva Vita» aus Trogen werden handgewobene Taschen und Beutel angeboten. «Dafür arbeiten wir mit einem Hilfswerk aus Nepal zusammen», sagt Yatra Hartmann. Der Verein steht aber für viel mehr als diese Produkte. Er versteht sich als eine Organisation, die das menschliche Zusammenleben fördern und verbessern will. «Wir pflegen dazu insbesondere die Verbindung zur Natur – zum Beispiel im pädagogischen Bereich.»
Mehr erfahren Sie auf der Website des Vereins.
Ein Familienbetrieb
Der Stand von Urs und Käthi Schrag sowie Erna und Brenda Osterwalder steht für zwei umweltbewusste Familien. «Wir sind sozusagen zwei Familienbetriebe. Während wir hier den Stand betreiben, zeigt unser Sohn Interessierten daheim unseren Permakultur-Garten. Und Mathilda, die Tochter von Brenda, sitzt da am Klimagruppen-Stand», erklärt Urs Schrag. Ihre Themen sind Biodiversität, Permakultur und Förderprojekte. Sie fordern Besuchende zum Ausfüllen einer Umfrage auf, die mehrere Vorschläge für lokale Projekte beinhaltet. Einige Beispiele: Aktive Förderung alternativer Energien, mehr nachhaltige Einkaufsmöglichkeiten oder einen Gemeinschaftsgarten. Die Ergebnisse der Umfrage wollen sie dann dem Gemeinderat einreichen. Ihr heimlicher Favorit: «Wir fänden es super, wenn die mittelländer Gemeinden das Label Grünstadt Schweiz anstreben würden.»
Ohne Plastik
Angela Bühlmann betreibt in Trogen seit dreieinhalb Jahren den Laden «Bio Ohne». Das Konzept: Möglichst viel Nachhaltigkeit und Bio, möglichst wenig Plastik. «Bei uns kommt die Kundschaft mit ihren eigenen Gefässen. Darin füllen wir dann Getreide, Reis oder ein anders Produkt ab.» Die Vorteile sind offensichtlich: Wegwerf-Verpackungen werden überflüssig und die Mengen lassen sich individueller bestimmen. Bei der Beschaffung ihrer Waren achtet Angela Bühlmann auf Regionalität und Nachhaltigkeit. «Ich kaufe wann immer möglich direkt vom Produzenten. Die meisten kenne ich persönlich.» Ihr Laden «Bio Ohne» ist kürzlich in grössere Räumlichkeiten gezogen und die Öffnungszeiten wurden ausgeweitet.
Weitere Informationen finden Sie auf der Website des Ladens.
Klug Heizen
Mit der ASS-Energietechnik aus Oberegg ist auch ein Heizungs-Spezialist anwesend. Lukas Walser und Roman Heeb stellen verschiedene Heizungs- und Energiesysteme vor. Das Unternehmen hat sich auf erneuerbare Energien spezialisiert. Eine Pauschallösung gibt es aber nicht: «Zuerst muss immer die Wärmeverteilung angeschaut werden. Sie entscheidet, welches System am effizientesten und energiesparendsten ist», sagt Mitinhaber Lukas Walser. Aber: Gas- oder Ölheizungen verkaufen die beiden keine. Und wie beurteilt er die Anstrengungen der Politik zur Förderung erneuerbarer Energien? «Ich bin grundsätzlich kein Fan von Subventionen. Die Erfahrung hat gezeigt, dass die geförderten Systeme immer einen massiven Einbruch erleiden, wenn die Förderbeiträge auslaufen. Ich bin deshalb der Meinung, man sollte fossile Energieträge unattraktiv machen – dauerhaft.» tiz
Weitere Informationen finden Sie auf der Website.