Wenn der Jodlerclub Teufen alle zwei Jahre zur Unterhaltung einlädt, dann kommen die Leute in Scharen und auf ihre Rechnung. Das ist auch dieses Jahr wieder so, wie der erste der vier Unterhaltungsanlässe gestern abend im bis auf den letzten Platz gefüllten Lindensaal zeigte.
Der erste Teil des Unterhaltungsabend unter Leitung von Dirigent Hansueli Hersche war der traditionellen Literatur gewidmet, mit Zäuerli und Jodelliedern, unter anderem komponiert von Dölf Mettler (Älplertag) oder Willi Valotti.
Mal ernsthaft …
Dabei herrschte zeitweise geradezu eine feierliche Stimmung, und sicht- und hörbar wurde die gepflegte Kultur auf hohem Niveau, welche der Jodlerclub unter der Leitung von Hansueli Hersche erreicht hat.
Mal heiter
Dass die Teufner Jodler auch anders können, bewiesen sie einmal mehr im zweiten Teil unter dem Titel „Ösen Dorfplatz“, in dem sie Teufen, die Debatte um Tunnel und Doppelspur sowie die alten und neuen Bewohner aufs Korn nahmen.
Der Innerrhoder Leo Koller hatte den Schauspielern wieder ein Stück auf den Leib geschrieben. Er war offenbar gut informiert – vermutlich ein treuer Leser der Tüüfner Poscht – und sehr ortskundig, traf er doch mit seinen Pointen genau die Gefühlslage des Publikums und erzielte einen Lacher nach dem andern.
Eingerahmt in eine Rahmenhandlung vor der Kulisse der Ilge – ein angeblicher Bruder des ägyptischen Investors Samih Sawiris will den Dorfplatz kaufen und anstelle der Grubenmann-Kirche nach Andermatts Vorbild ein Luxushotel mit Skilift bauen – wurden die gängigen Clichés über Geld und Geist von Teufen zum Gaudi des Publikums zelebriert.
Dabei bekamen alle Protagonisten der aktuellen Affären vom Spitalverbund über SSZ und bis zum Entschädigungsdebakel des Teufner Gemeinderates ihr Fett ab. Und dazwischen wurden passende Jodel- oder Ratzlieder oder gar ein Mani-Matter-Song gestreut (Dr Sidi Abdel Assar vo El Hama), bei dem unschwer zu erkennen war, dass es sich bei den schauspielernden Jodlern nur um die Säntisjodler handeln konnte.
Weitere Aufführungsdaten:
Heute Sonntag, 13.30 Uhr, Freitag, 13. und Samstag 14. März, Lindensaal.
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