Töne, Bilder und Vulkane - Ausserrhoder Kunstschaffen wird ausgezeichnet

07.11.2016 | TPoscht online
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Bildende Kunst und Musik sind die Sparten, welche die Ausserrhodische Kulturstiftung dieses Jahr auszeichnet. 2016 vergibt die Ausserrhodische Kulturstiftung Werkbeiträge im Gesamtumfang von 60‘000 Franken sowie zwei Artist-in-Residence-Stipendien.

Die Feier für Werkbeiträge und Artist in Residence-Stipendien findet am 7. Dezember in Teufen statt.

Nicht beteiligt waren dieses Jahr die Sparten Angewandte Kunst und Design sowie Literatur, Theater, Tanz. Literaturförderung stand dennoch ganz oben: Soeben hat die Ausserrhodische Kulturstiftung die Anthologie «Ich wäre überall und nirgends» publiziert, als Buch und als Webprojekt (literaturland.ch). Darin zu finden sind unter anderem Texte von rund einem Dutzend Autorinnen und Autoren, die in den letzten Jahren einen Ausserrhoder Werkbeitrag erhalten haben.

Cello, Bass, Schlagzeug

In der Sparte Musik standen renommierte Namen einer ganzen Reihe junger und jüngster Bewerber gegenüber. Ausgezeichnet wird ein Trio von Musikern, die allesamt über enge Stilgrenzen hinweg ihren eigenen Weg mit Erfolg gehen. Die Cellistin Lorena Dorizzi aus Speicher ist vielseitig unterwegs in unterschiedlichen Musikrichtungen und Ensembles. Die Jury attestiert ihr ein grosses Entwicklungspotential im Spiel und in der Improvisation und schätzt ihre hervorragende Vernetzung und Vermittlungsarbeit.

Auf diversen Kanälen, als Ensemblemusiker wie in eigenen Projekten ist auch der in Gais wohnhafte Kontrabassist Patrick Kessler tätig, ein klingender Name in Jazz und frei improvisierter Musik, blendend vernetzt und nachhaltig präsent in Appenzell Ausserrhoden und der ganzen Ostschweiz.

Den dritten Werkbeitrag vergibt die Jury an den jungen Schlagzeuger Timo Wild aus Wolfhalden. Er hat in Luzern und New York studiert und weist trotz jugendlichem Alter ein intensives Schaffen aus, das sich durch Konsequenz auf dem gewählten Weg auszeichnet.

 

Malerei, Installation, Medienkunst

Neue und vertraute Namen gibt es auch in der Sparte Bildende Kunst. Die Jury mit Gastjuror Martin Jäggi hatte zahlreiche Dossiers mit plastischen, skulpturalen und raumgreifenden Arbeiten vor sich. Ausgezeichnet wurden zwei Künstler, die bereits früher einen Werkbeitrag bekommen haben, sowie ein Newcomer. Francisco Sierra, gebürtig aus Herisau, erhält zum zweiten Mal einen Werkbeitrag für seine Bildfindungen, in denen er traditionsträchtige Motive und Gattungen verfremdet oder auf unerwartete Weise miteinander verknüpft. Sierras gemalte und gezeichnete Bildwelten eröffnen Assoziationsfelder zwischen barocken Stillleben und beiläufigen Kritzeleien – zwischen Humor und Unbehagen.

David Berweger befragt in raumgreifenden Installationen die Bedingungen von Kunst. Mit ausserordentlichem Gespür entwickelt er eigene Verfahren im Umgang mit Materie und untersucht deren Formbarkeit und flüchtigen Eigenschaften. Er erhält zum dritten und letzten Mal einen Ausserrhoder Werkbeitrag für sein eigenständiges Schaffen.

Mit Pablo Walser, Ausserrhoder in Konstanz, tritt ein Künstler an, der sich verschiedenster Medien bedient (Zeichnung, Comic, Film, Web) und die mediale Welt mit unbändiger Produktivität sich aneignet, zappt, scannt und surft.

 

Island, Berlin

Spannende Perspektiven eröffnen die beiden Artist-in-Residence-Stipendien, welche die Kulturstiftung 2016 vergeben hat. Die bildende Künstlerin Katrin Keller, tätig in Luzern und in Herisau, reist nach Island und untersucht die dortigen vulkanischen Kräfte. Ihre Mittel sind Videoaufnahmen und Zeichnungen, ihr Thema die Phänomene Zerstörung und Erneuerung. Katrin Keller ist bereits verschiedentlich im Kanton in Erscheinung getreten, so mit Arbeiten für die Ledi zum Kantonsjubiläum oder im Zeughaus Teufen.

Die Tänzerin und Choreographin Gisa Frank aus Rehetobel forscht in Berlin der Tradition der Ballsäle nach. Dahinter steht der Wunsch, in unserer Region Tanzsäle wieder zu beleben und die Brücke zu schlagen zwischen zeitgenössischem Tanz und überlieferten Tanzvergnügen. Gisa Frank ist als erste künstlerische Leiterin des Festivals Tanzplan Ost und mit ihren Performances in der Landschaft und an ungewöhnlichen Spielorten eine der prägenden Persönlichkeiten der hiesigen Tanzszene.

Die Besonderheit: Die Ausserrhoder Artist-in-Residence-Stipendien lassen den Bewerberinnen und Bewerbern die Wahl des Orts, der ihnen die bestmögliche Inspiration bieten soll. Die Auszeichnung ist verbunden mit der Erwartung, dass Ergebnisse des Ausland-Aufenthalts anschliessend im Kanton präsentiert werden.

Übergabe in Teufen

Die Feier der Werkbeiträge und Stipendien bietet Einblicke in die Fördertätigkeit der Kulturstiftung und Live-Impressionen der ausgezeichneten Arbeiten. Sie findet am 7. Dezember, 20 Uhr, im Lindensaal in Teufen statt. Der Anlass ist öffentlich bei freiem Eintritt. (pd)

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