«Tempo 30» braucht Geduld

Hier gilt bereits Tempo 30: Das Gebiet Bächli ist seit dem Frühjahr eine Tempo-30-Zone. Foto: tiz Im Oktober gab die Stadt St.Gallen bekannt, dass sie grossflächig «Tempo 30» einführen will. Anfangs nur nachts, später auch tagsüber. In Teufen liegt der Fokus bei «Tempo 30» bzw. Tempo- 30-Zonen in den Wohnquartieren. Wie kommen die Umsetzungen voran? Der Verkehr in Teufen soll beruhigt werden – insbesondere in den Wohnquartieren. Das beste Mittel dafür sind Tempo-30-Zonen. Das entsprechende Konzept der Gemeinde sieht die Einführung von 17 Zonen auf dem gesamten Gemeindegebiet vor. Heute sind es fünf: zwei grosse in Niederteufen auf beiden Seiten der Hauptstrasse, zwei weitere entlang der Blattenstrasse und im Fadenrain – und eine im Gebiet Bächli. Sie ist die jüngste der fünf und wurde im Frühsommer 2022 realisiert. «Bisher haben wir kaum negative Rückmeldungen erhalten. Natürlich braucht es eine gewisse Angewöhnung, aber die ist nun mittlerweile durch», sagt Urs Kellenberger. Der Leiter des Tiefbauamts hat die Übersicht über die Umsetzung des Tempo-30-Konzepts. Die Zone im «Bächli» soll bloss die erste von vielen sein. Diese Gebiete stehen als nächstes auf der Liste: Landhaus, Zeughaus, Göbsi Bevor eine neue Tempo-30-Zone öffentlich aufgelegt wird, findet eine Anwohner-Information statt. «Im direkten Austausch lassen sich Fragen am effizientesten beantworten», so Kellenberger. Der entsprechende Anlass für die Betroffenen des Gebiets Landhaus und Zeughaus sowie Göbsi und Schlatterlehn war Ende Oktober. Bei den beiden Bereichen handelt es sich streng genommen um zwei unterschiedliche Tempo-30-Zonen. Sie haben aber einen gemeinsamen Nenner: Sicherheit. «Die Grossprojekte neue Sekundarschule und Überbauung Sammelbüel mit 62 Wohneinheiten werden zu Mehrverkehr führen. Die Verkehrsberuhigung trägt hier entscheidend zur Verbesserung der Situation bei.» Insbesondere das Parkier-Regime während der Badesaison beim Freibad und auf der Schlatterlehnstrasse muss im Hinblick auf die Sammelbüel-Überbauung – inkl. öffentlicher Schräglift – angepasst werden. Ziel der Gemeinde ist es, die beiden Zonen noch heuer auflegen zu können. Wann sie schliesslich realisiert werden, hängt von allfälligen Einsprachen ab. Im Idealfall passiert das im kommenden Jahr. Schützenberg und Krankenhausstrasse Eigentlich wären die Tempo-30-Tafeln bei der Alten Speicherstrasse schon bald montiert worden. Die Planung dieser Zone war ursprünglich von Anwohnenden angestossen worden. Sie hatten bei der Gemeinde den Wunsch nach einer Tempo-30-Zone deponiert. Während der öffentlichen Auflage vom 18. Mai bis 8. Juni 2020 gingen dann aber 25 Einsprachen ein. Nur eine von ihnen konnte während der Verhandlungen bereinigt werden. Aufgrund des grossen Widerstands und der Tatsache, dass die Alte Speicherstrasse nicht Teil des Tempo-30-Konzepts ist, hat der Gemeinderat die Verkehrsanordnung schliesslich widerrufen. Hier gilt weiterhin Tempo 50. Was kommt denn nun als nächstes? «Gemäss Verkehrskonzept sind dies mit Priorität ‹hoch› die Gebiete Schützenberg und Gremmstrasse sowie die Krankenhausstrasse», sagt Urs Kellenberger. Aber so schnell wird es nicht gehen. Bei beiden Gebieten stehen noch andere Projekte an, die mit der Einführung einer Tempo-30-Zone in Einklang gebracht werden müssen. Gut möglich also, dass es noch einige Jahre dauern kann, bis das Tempo dort reduziert wird. «Beim Thema Verkehr und insbesondere bei der Verkehrsberuhigung braucht es Geduld. Das gehört dazu.» tiz