Die Petition fordert Tempo 30 im Dorfkern – auch auf der Hauptstrasse. Foto: tiz
Tempo-30-Zonen sollen auch in Teufen Einzug halten. Das fordert das Verkehrskonzept und der Gemeinderat – er plant ganze 17 solcher Zonen auf dem Gemeindegebiet. Mehr dazu lesen Sie im Dossier. Geplant sind sie auf den Gemeinde- bzw. Quartierstrassen. Im Idealfall gekoppelt mit einer Temporeduktion auf der Hauptstrasse für die der Kanton zuständig ist. Nun fordert eine Petition eine grossräumigere Herangehensweise.
«Die gefährlichen Situationen spielen sich nicht in den Quartieren, sondern auf der Hauptstrasse ab. Hier an der Bahnhofskreuzung, zwischen Bahnhof und Lindenkreisel oder eben im Dorf.» Jakob Brunnschweiler, Philipp Schuchter und Erich Grünig habe für dieses Treffen den Parkplatz vor der Kantonalbank ausgewählt. Von hier aus lässt sich der Verkehr gut beobachten. Dazu gehören aufheulende LKW-Motoren beim Beschleunigen und Abbremsen, Fahrräder, die aufs Trottoir ausweichen, Fussgänger, die den Zebrastreifen vor der Migros nur zögerlich queren und die durchschnittlich rund 5900 Fahrzeuge pro Tag (DTV-Plan 2019). «In erster Linie geht es um Sicherheit. Aber auch um Emissionen und Lebensqualität», sagt Erich Grünig. Er ist einer von 13 Petitionären, die beim Thema Tempo 30 eine umfassendere und raschere Herangehensweise fordern. Ihr Flyer bzw. Unterschriftenbogen wird in diesen Tagen die Teufner Haushalte erreichen. Gesammelt wird bis Ende Juni. Ihr Ziel: Tempo 30 im ganzen Dorf – auf Gemeinde- und Haupt- bzw. Kantonsstrasse. «Für den siedlungsintensivsten Bereich von ‘Gemsli’ bzw. Lindenkreisel bis zum Stofel sollte überall Tempo 30 gelten – insbesondere auf der Hauptstrasse», so Philipp Schuchter.
Ein Projekt
Mit dem Strichwort Tempo 30 rennen die Petitionäre beim Gemeinderat offene Türen ein. Dieser hat in den vergangenen Monat mehrmals betont, dass er bei der Umsetzung der 17 geplanten Zonen im Dorf vorwärts machen will – mehr dazu lesen, sehen und hören Sie hier. Warum also nun doch noch eine Petition? Die Antwort liefern zwei entscheidende Unterschiede zwischen der Vorgehensweise der Gemeinde und der Forderung der Unterschriftensammler.
Sicht der Gemeinde
Im Gemeinderat ist Pascale Sigg (Ressort Bau) für das Thema Tempo 30 zuständig. Für sie ist die Lancierung der Petition eine erfreuliche Nachricht: «Je mehr Einwohnerinnen und Einwohner sich für eine Temporeduktion aussprechen, desto besser.» Auch den Ansatz der flächendeckenden Einführung begrüsst sie. «Noch so gern hätten wir auch Tempo 30 auf der Hauptstrasse. Aber dafür sind wir auf den Kanton angewiesen.» Deshalb konzentriere sich der Gemeinderat auf die Bereiche (Gemeindestrassen und Quartiere), auf die man einen direkten Einfluss hat. Aber: «Natürlich werden wir die Petition eingehend prüfen und abklären, ob das Geforderte umsetzbar ist. Auf jeden Fall sind wir der Idee gegenüber positiv eingestellt.»