Die Ostschweizer Organisation «Cheira – Swiss Humanitarian Surgery» und deren Initiantin Astrid Bergundthal aus Teufen sind mit dem diesjährigen Swiss Re Milizpreis ausgezeichnet worden. Astrid Bergundthal hatte Cheira 2015 ins Leben gerufen, inspiriert durch ein Projekt des Rotary Club Appenzell, das 2014 an Noma erkrankte Kinder in Burkina Faso chirurgisch behandelte.
.
Cheira darf auf eine noch junge, aber bereits sehr erfolgreiche Geschichte blicken. Seit der Gründung 2015 wurden bereits sieben Einsätze in Ländern wie Burkina Faso, Jordanien und Palästina finanziert und organisiert. Innert drei Jahren wurden rund 400 Operationen durchgeführt, rund 40 Ärzte, Pflegefachpersonen und andere Unterstützer haben die Missionen begleitet, und die Zahl der Einsatzgebiete konnte stets vergrössert werden.
Ehrenamtlichkeit auf hohem Niveau
Gabriela Manser, CEO von goba, sagte in ihrer Laudatio, das Grosse des Engagements von Astrid Bergundthal liege vor allem auch darin, mit Cheira ein richtiges Fundament geschaffen zu haben: «Erst wenn eine Idee über den Ideengeber hinaus funktioniert, hat sie Bestand und kann wirken.»
Genau dieses Ziel verfolgt der von Alt-Nationalrat Ulrich Bremi gegründete Swiss Re Milizpreis. Der Preis will Professionalität in der Gemeinnützigkeit fördern und damit auch mithelfen, den Erfolg des Schweizer Milizsystems zu erhalten. Mit Cheira erhielten Beteiligte auch die Chance, sich mit fremden Kulturen auseinanderzusetzen und mit lokalen Ärzten sowie lokalem Personal zusammenzuarbeiten, heisst es von Seiten Swiss Re.
Swiss Re zeichnet seit 2001 jährlich Persönlichkeiten und Organisationen aus, die nebenberuflich und ehrenamtlich auf professionellem Niveau einen Dienst für die Gesellschaft leisten.
Nachhaltigkeit dank Cheira
Im Jahr 2014 initiierte der Rotary Club Appenzell unter der Leitung von Astrid Bergundthal, Fachfrau für Operationstechnik, eine Mission zur Behandlung von an Noma erkrankten Kindern in Burkina Faso. Mit Erfolg konnte das medizinische Fachpersonal rekrutiert und die Finanzierung über Spenden gesichert werden. Diese Mission wurde noch vor der Gründung von Cheira, vom 12. November bis 1. Dezember 2014, durchgeführt.
Um dieser Initiative des Rotary Clubs Appenzell Nachhaltigkeit zu verleihen, wurde der Verein Cheira am 29. Juni 2015 gegründet. Seither kümmert sich der Verein mit ausschliesslich ehrenamtlich arbeitenden Mitgliedern um alles Organisatorische und Finanzielle der in der Regel rund zweiwöchigen chirurgischen Einsätze in den Krisengebieten.
Cheira-Ärzte operieren Kinder und Erwachsene
«CHEIRA Swiss Humanitarian Surgery» engagiert sich in Entwicklungsländern und Krisengebieten mit Wiederherstellungschirurgie. Im Fokus stehen entstellende und invalidisierende Leiden wie die Infektionskrankheit Noma, Tumore, die Folgen von Unfällen (vor allem Verbrennungen oder Schlangenbisse) sowie angeborene Fehlbildungen. Die Operationsteams von Cheira führen unterschiedlichste Spezialeingriffe durch, die von den örtlichen Ärzten nicht vorgenommen werden können. Zu den Einsatzteams zählen beispielsweise die Ärzte für plastische Chirurgie Dr. med. Jan Poell aus St.Gallen und Dr. med. Volker Wedler aus Kreuzlingen. pd.
Weitere Informationen finden Sie unter: www.cheira.org