Timo Züst
Die Facebook-Seite der Bäckerei Böhli wird ausnahmsweise als Verkaufsplattform genutzt. Dort sind nämlich Bilder des „Brotlädeli“-Verkaufscontainers in Appenzell zu sehen. Die Bäckerei sucht dafür einen Käufer.
„Ein guter Gedanke“, sagt Geschäftsführer Markus Sutter. Er wurde von der TP gerade gefragt, ob die Böhli AG den Verkaufscontainer nicht doch behalten will. Denn für die anstehenden intensive Bauzeit in Teufen könnte er noch nützlich werden. Nach kurzem Überlegen fügt er dann aber an: „Nein. Ich denke, die Kunden erwarten etwas mehr von uns.“ Sutter spricht damit das reduzierte Sortiment des Verkaufscontainers an. Dieser steht seit dem Jahr 1992 mehr oder weniger am gleichen Ort – gegenüber von der Migros in Appenzell. „Er ist zwar voll eingerichtet, aber aus Platzgründen können wir natürlich viel weniger anbieten.“
Neue Verkaufsstelle
Die Idee für den Container hatte der Vater von Markus Sutter. Er war als Alternative aufgestellt worden, als das Dorf autofrei wurde. Seither hielt sich das „Brotlädeli“ – auch wenn es sich nicht mehr um den gleichen Container handelt. „Nein, er wurde einmal erneuert. Ich denke vor rund 18 Jahren“, so Sutter. Dass er nun verkauft wird, hat mit der Eröffnung einer neuen Verkaufsstelle zu tun. Diese entsteht im Coop Appenzell und wird das „Brotlädeli“ ersetzen. „Die Einkaufsgewohnheiten haben sich verändert“, sagt Markus Sutter. Es sei deshalb ein Vorteil, eine Verkaufsstelle mit dem gesamten Sortiment an dem Ort zu haben, an dem die Kunden sowieso ihren Einkauf erledigen.
Kritischer Blick nach Teufen
Die anstehende Bautätigkeit in Teufen gibt auch Markus Sutter zu denken. Besonders die Baustellen am und um den Bahnhof. „Da gehen für uns und das Gewerbe wichtige Parkmöglichkeiten verloren.“ Entscheidend sei, dass nach Abschluss der Arbeiten wieder eine „gute Situation“ geschaffen werde. In Anbetracht des jetzigen Planungsstandes sei er sich da „aber nicht so sicher“. „Wir beobachten deshalb sehr aufmerksam, was in Teufen geschieht“.
Bereits zwei Interessenten
Und was soll das „Brotlädeli“ denn nun kosten? „Der Preis wird im Dialog zwischen Käufer und Verkäufer festgesetzt“, sagt Markus Sutter. Zwei Interessenten habe er übrigens schon: einen Bäcker und einen Metzger. Und das obwohl das Lädeli erst seit einer Woche zum Verkauf steht. Sutter sieht aber auch noch andere Möglichkeiten: „Daraus liesse sich mit wenig Aufwand eine Bar machen. Bloss die Scheiben weg und gut.“