Tposcht, mit Fotos von Stefan Staub
Aufgrund der grossen Not entschied sich die Begleitgruppe der Aktion Hilfe für Kurdistanflüchtlinge vor Ort zu weiteren Lebensmittelaktionen, wie der Initiant, Stefan Staub, am Donnerstag berichtete.
„Die Stimmung lässt sich nicht beschreiben“, sagt Stefan Staub am Telefon. Hunderte warteten heute im Lager Domiz 2 – einem Lager mit 60’000 Flüchtlingen – mit ihren Kindern auf die Verteilung.
Mit leeren Taschen und mit Karren standen sie stundenlang Schlange.
„Das Schicksal, das hinter diesen Menschen liegt, ist zum Teil unbeschreiblich traurig. So hat uns dieser Mann hier im Rollstuhl erzählt, wie er von den IS-Schergen angeschossen wurde, seine Frau wurde getötet, er konnte mit den beiden Kindern fliehen.“
Die Leute, die gestern und heute Lebensmittelpakete erhalten, sind alles Menschen, die vom „World Food Programm“ ausgeschlossen wurden, weil sie die Kriterien nicht mehr erfüllten.
„Man muss sich das vorstellen, das sind Leute, die zum Teil monatelang keinen Zugang mehr hatten zu den Lebensmittelprogrammen und unter Hunger und Mangelernährung litten“. Betroffen seien vor allem auch viele Kinder.
Die Lebensmittelpakete enthalten eine Notration Grundnahrungsmittel, die für eine durchschnittliche Familie einen Monat reichen sollte. Insgesamt hat die Begleitgruppe aus dem Rotbachtal in den letzten Tagen aus den Spendengeldern rund 60’000 Franken für Lebensmittel eingesetzt, um die gröbste Not vor Ort zu mildern.
Vorgängig hatte die Begleitgruppe um den Teufner Pfarreileiter in den Basars Lebensmittel in grossen Mengen gekauft und dann in Kartonboxen und die mit dem Logo der Pfarrei bedruckten Tragetaschen abgepackt.
In der Nacht auf Freitag ist die Gruppe unterwegs zu einem Flüchtlingslager in den Bergen nahe der syrischen Grenze, mit 9’000 Flüchtlingen, darunter sind 5’000 Kinder