Vor einem Jahr musste Alfons Angehrn, der Präsident des Kirchenverwaltungsrates, über die dringlichen Massnahmen zur Sanierung des einsturzgefährdeten Kirchendaches informieren. Diesmal war die Kirchbürgerversammlung von erfreulichen Mehrerträgen bei den Steuern geprägt.
In einem reich bebilderten Rückblick zeigte Alfons Angehrn nochmals auf, wie die spektakuläre Dachsanierung unter dem eilends errichteten Notdach ablief. Die dringliche Renovation wurde zum Anlass genommen, den Kirchenraum heller zu gestalten, mit weisser Holzdecke und moderner LED-Beleuchtung. Zusätzlich wurden Einrichtungen für die Benutzung moderner Medien installiert. Auch die Wohnhäuser wurden eingerüstet und die Fassaden erneuert. Trotzdem blieben die Kosten unter den veranschlagten 800’000 Franken.
Besserabschluss dank Steuern
Auch die Katholiken profitierten von den steigenden Steuererträgen der Gemeinde. Die Rechnung schloss um 94’000 Franken besser ab als budgetiert. Dank insgesamt 220’000 Franken Mehrerträgen bei den Steuern konnte die Dachsanierung zusätzlich um 70’000 Franken abgeschrieben werden.
Fürs laufende Jahr sind in Teufen und Bühler verschiedene kleinere Unterhaltsarbeiten im Gesamtbetrag von 84’000 Franken geplant, darunter ein rutschfester Belag bei der Aussentreppe in Bühler sowie die Sanierung des Vordachs und der Sakristeifenster in Teufen. Für den Pfarreisaal wird ein neuer Beamer angeschafft und mit 12’000 Franken werden alte Kirchengüter fachgerecht archiviert.
Es warten weitere grosse Investitionen
Bei gleichbleibendem Steuerfuss von 0,5 Einheiten wird 2015 mit einem Ertragsüberschuss von 111’000 Franken gerechnet. Alfons Angehrn erinnerte daran, dass gemäss Finanzplan bis 2017 Investitionen in der Höhe von 1,7 Mio. Franken anstehen. Im Hinblick darauf war der Steuerfuss letztes Jahr um 0,05 Punkte erhöht worden.
Jahresbericht und Jahresrechnung wurden einstimmig, der Voranschlag mit einer Enthaltung genehmigt.
Die Kassierin Vreni Gmünder, Bühler, wurde für ihr 20-jähriges Wirken mit einem Blumenstrauss und sinnigen Geschenken geehrt.
Vizepräsident Adrian Hinrichs, Stein ersetzt Irène Hasler im Kreisrat. Waltraud Schirmer und Richard Wiesli wurden als Delegierte des Zweckverbandes bestätigt.
Säkularisierungstendenzen
Präsident Alfons Angehrn informierte über Bestrebungen, die im Gefolge der Einführung von Lehrplan 21 wegfallenden Religionsstunden durch jugendgerechte Angebote zu ersetzen. Er machte sich auch Gedanken über die finanziellen Folgen der Kirchenaustritte, während Diakon Stefan Staub darauf hinwies, dass im vergangenen Jahr 16 Austritten immerhin auch zwei Neu- respektive Wiedereintritte gegenüber standen.
Diskutiert wurde auch über die unterschiedliche Behandlung der beiden Landeskirchen in Ausserrhoden. Während die evangelischen Kirchengebäude den Politischen Gemeinden gehören und von den evangelischen Kirchgemeinden gemietet werden, tragen die Katholiken die Infrastrukturkosten selber und erhalten je nach Gemeinde unterschiedliche Beiträge. Im Sinne der Rechtsgleichheit gelte es, eine Gleichbehandlung anzustreben, wurde an der Versammlung mehrfach gesagt. Alfons Angehrn kündigte an, entsprechende Abklärungen an die Hand zu nehmen.
Erich Gmünder