Im Rahmen des staatspolitischen Unterrichts besuchten die 3. Klassen das Bundeshaus in Bern. Nach eindrücklichen Einblicken in die Sitzungen des Stände- und des Nationalrates bildete eine Gesprächsrunde mit dem frischgewählten Ständerat Andrea Caroni der Höhepunkt.
Während einer Stunde erhielten die Schüler Einblick in Sitzungen der beiden Räte. Wer meinte, es herrsche stilles Zuhören zu den Voten der traktandierten Gesetzesvorlagen, sah sich getäuscht.
Parlamentarier als Multitasker
Bei den Eintrittsdebatten zu den anstehenden Tagesgeschäften konnten die unterschiedlichsten Aktivitäten beobachtet werden. Zeitungsdossiers mit den Auszügen zu den kommenden Bundesratswahlen wurden durchgeblättert, Mails gelesen und verfasst, Dossiers wurden umhergereicht und Zeitungen dienten als willkommene Abwechslung. Andere sprachen sich im hinteren Teil ab, wieder andere waren noch gar nicht im Saal und diskutierten in den Wandelhallen.
So überraschte es nicht, dass die Sitzungsleiterin sich über einen ruhigen Geräuschpegel gefreut hätte. In der folgenden Führung wurde aber erklärt, dass die Politiker mehrheitlich mit gemachten Meinungen aus den Fraktionssitzungen zu den Abstimmungen erscheinen und die Reden dazu für viele nicht mehr als Informationsquelle dienten.
Andrea Caroni mitten unter den Schülern
Im Laufschritt erschien „unser“ frisch gewählter Ständerat direkt aus der Sitzung zur Fragerunde mit den Schülern. Er konnte aufzeigen, dass Parlamentsarbeit weit mehr ist als nur an Sitzungen teilzunehmen. Mitten in der Fragerunde wurde er aber zurückgerufen, denn bei den wichtigen Abstimmungen zu den verschiedenen Sparpaketen des Bundesrates wollte er unbedingt dabei sein, um die Interessen „seines“ Kantons zu vertreten.
Zu den anstehenden Wahlen wollte er nicht konkret werden, versicherte aber, dass der 2. SVP Sitz für ihn klar sei und er auch einen Kandidaten aus den drei Vorschlägen der SVP wählen werde.
In der weiteren Fragerunde mit den Schülern ging Caroni auch auf sein Privatleben ein.
Mit viel Temperament und Begeisterung erzählte er aus seiner politischen Tätigkeit und meinte bei einer Abwahl würde er auch gerne wieder als Anwalt arbeiten.
Auswandern beispielsweise würde er nie, denn er betonte, dass er im schönsten und vielseitigsten Land lebe und es immer noch unendlich viele Möglichkeiten gäbe, sich zu entfalten.
Abschliessend freute er sich sichtlich, als er als Geschenk nicht den gewohnten Biber oder eine Flasche Wein bekam, sondern Gummibärli und Cola Zero zur Versüssung des weiteren Tagesverlaufes in Empfang nehmen durfte.
Hans Koller