Ein weiteres Mal konnte die Rheintaler Autorin mit ihrem neuen Buch viele Teufnerinnen und Teufner trotz des kalten Winterwetters aus den warmen Stuben in die Bibliothek locken. Ihre spannenden Ausführungen zur regionalen Wirtschaftsgeschichte im St. Galler Rheintal des vorigen Jahrhunderts fesselten auch dieses Mal die Zuhörerinnen und Zuhörer.
War sie vor zwei Jahren mit ihrer Geschichte über Alice Kriemler und die Anfänge der heutigen Firma akris zu Gast, berichtete Jolanda Spirig dieses Mal über die Textildynastie Jacob Rohner.
Aufgelockert wurde die Lesung mit vielen Fotos und einigen Filmausschnitten von der Familie Geser-Rohner. Speziell beleuchtet hat sie dabei das Leben und Wirken der langjährigen Firmenleiterin Josy Geser-Rohner.
Die Mechanisierung der Stickerei sorgte in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts besonders in der Ostschweiz für ein rasantes Wirtschaftswachstum. Jacob Rohner, das 1873 gegründete Stickereiunternehmen, das dem St. Galler Rheintal 120 Jahre lang Arbeit und Verdienst gebracht hatte, erlebte im Laufe der Jahrzehnte viele Krisen. Anfangs der Sechziger Jahre des 20. Jahrhunderts war es dann das bedeutendste Stickereiunternehmen der Schweiz und verkaufte seine Produkte rund um den Globus.
Heute ist das Geschichte. Das Rheintaler Traditionsunternehmen wurde 1988 von der St. Galler Stickereifirma Forster Willi übernommen, die sich seither Forster Rohner nennt.
Zurückgekehrt aus der Exkursion in die Vergangenheit, fand sich das Publikum zum regen Austausch und gemütlichen Ausklang des Abends beim Apéro nochmals zusammen.
Esther Gähler