Es ist bereits Tradition, dass die 3. Klassen der Sekundarschule Hörli zum Abschluss des Schuljahres ein Theaterstück inszenieren. Mit dem Buch von Pete Smith „So voller Wut“ wagten sich die Schüler an ein besonders anspruchsvolles Thema – den angekündigten Amoklauf eines Schülers. Heute war Vorstellung für die Schüler.
Das Stück beginnt relativ harmlos: Zwei Schülerinnen lösen mit einer Amokdrohung Panik an Frankfurts Schulen aus. Schnell stellt sich heraus, dass die Drohung gefälscht ist und nur als Gag gedacht war. Die beiden bereuen die Tat und erhalten drakonische Strafen.
Im Hintergrund braut sich aber tatsächlich etwas zusammen. Ein Jugendlicher lässt in einem Internet-Tagebuch seinem Frust freien Lauf und steigert sich immer mehr in eine grenzenlose Wut auf die Gesellschaft hinein, bis es schliesslich zum schockierenden Ende kommt.
Stück selber geschrieben
Die Schüler machten sich selber auf die Suche nach einem geeigneten Stoff für das Abschlusstheater und lasen dazu mehrere Bücher. Schliesslich einigten sie sich in einem demokratischen Verfahren auf „So voller Wut“, die Geschichte eines angekündigten Amoklaufs. „Doch nicht nur um den Amoklauf dreht sich das Stück, es geht um den Zusammenhalt der Schüler und Lehrer, um Beziehungen, um den Umgang mit anderen. Dies ist einer der Punkte, die uns überzeugt haben, dieses Stück aufzuführen“, schreiben die Schüler im Programmheft.
Sekundarlehrer Hans Koller half bei der Erarbeitung des Stoffes. Die Texte schrieben die Schüler selber, eine Vorlage gab es nicht. Andere Lehrer halfen bei der Gestaltung der Kulissen oder der Erarbeitung des Programmheftes. So entstand ein Theaterstück, das aufwühlen und zum Nachdenken anregen will. EG
Das Theater wird am Donnerstag, 4. Juli um 20 Uhr für die Eltern nochmals aufgeführt.
Die Geschichte
Jamal und seine Freundin Jasmin besuchen verschiedene Schulen in Frankfurt und sind seit einiger Zeit ein Paar. Eine ganz normale Beziehung, bis Jasmin aus Langeweile gemeinsam mit einer Freundin eine gefälschte Amok-Drohung versendet und damit Panik in Frankfurts Schulen auslöst. Obwohl sie ihre Tat zutiefst bereuen, werden die zwei Mädchen verurteilt und müssen sogar eine Gefängnisstrafe absitzen. Für die Medien ist Jasmin fortan „Miss Amok“, doch Jamal steht zu ihr und so bringt dieser Vorfall und seine Folgen die beiden einander näher.
Zeitgleich mit den Geschehnissen rund um Jamal und Jasmin führt ein Jugendlicher ein Internet-Tagebuch, in dem er seinem Frust und seiner Wut über die Gesellschaft freien Lauf lässt. Er bezeichnet sich selbst als Ronin und mit jeder Eintragung wird klarer, dass er seinem unglücklichen Leben ein blutiges Ende setzen will und auch den Tod anderer Menschen plant. Als er die Zeit reif für seine Tat erachtet, schickt er Jasmin eine Mail mit dem Link zu seinem Tagebuch und verstrickt so Jasmin und Jamal in seine Pläne. Obwohl die beiden Jugendlichen ihr möglichstes tun, um Ronins Wahnsinnstat abzuwenden, können sie die Tragödie nicht mehr aufhalten… Verlag Carl Ueberreiter.
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Abschlusstheater Sek Hörli
32 Fotos | Erich Gmünder