Die Holzelemente sind schwer – und gross. Wegen ihrer Höhe benötigt der Transport nach Teufen eine Sonderbewilligung. Diese Woche werden die ersten Elemente montiert. Die neue Sekundarschule wird in vier Etappen aufgerichtet.
«Okay, gib mal etwas Zug. Aber ganz langsam. Ist es überall frei?» Die Zimmerleute hängen das nächste Holz-Element an den Kran. Beim Anheben der 600 Kilogramm (Füller) bis zu 5,5 Tonnen (Decken-Teile) schweren Elemente ist Vorsicht geboten. Denn sie sind mehr oder weniger «fixfertig». «Das wird besonders bei den Innen-Elementen sichtbar. Dort ist alles schon dran, inklusive Deckplatten und Aussparungen für die Steckdosen», sagt Matthias Fraefel. Er ist Projektleiter bei der Kaufmann Oberholzer AG und für die Element-Produktion für die neue Sekundarschule in Teufen zuständig. Ein Auftrag in diesem Ausmass ist auch für ein spezialisiertes Unternehmen eine Herausforderung: «Die Produktion dauert zwischen 10 und 12 Wochen – und das an drei Standorten parallel.» Insgesamt besteht die Sek aus 545 Elementen. Die Zahl beinhaltet die Aussen- und Innenwände sowie die Decken. Beim Aufrichten kommen alle Teile gleichzeitig zum Einsatz. Denn bei den vier Etappen wird immer bis ganz nach oben gebaut. «Das macht Sinn, weil wir die empfindlichen Elemente so nicht übermässig vor dem Wetter schützen müssen», sagt Fraefel. Einen genauen Zeitplan für die vier Einsätze gibt es allerdings nicht. Die Zimmerleute können nur arbeiten, wenn das Wetter stimmt. «Wir brauchen mindestens drei aufeinanderfolgende trockene Tage.»
Effizientes System
Auch wenn es in den ersten Monaten der Baustelle nicht so aussah: Die neue Sekundarschule ist ein Holzbau. Bloss Untergeschoss, Technikräume, Treppenhaus und Lift-Kanal sind aus Beton. Dass dabei auf Element-Bau gesetzt werden soll, war früh klar. «Dieses Volumen liesse sich vor Ort kaum bewältigen. Das bräuchte viel mehr Zeit – nur schon wegen des Wetters. Ausserdem könnte dabei nie die gleiche Qualität erreicht werden», sagt Martin Zoller, Leiter Bauten und Anlagen bei der Gemeinde. Ausserdem habe der Element-Bau in den vergangenen Jahren massive Fortschritte gemacht. Das gilt für die Effizienz und die Qualität. Aber im aktuellen Wirtschafts-Umfeld gibt es auch einige unvorhergesehene Herausforderungen zu bewältigen. «Die Planung war sehr, sehr schwierig», sagt Matthias Fraefel. Er spricht damit unter anderem die massiv längeren Lieferfristen und die Preisschwankungen an. «Wir mussten das Material Monate im Voraus bestellen. Möglich war das nur dank massivem Zusatzaufwand. Und die Preise sind natürlich auch stark angestiegen.» Inwiefern diese Schwankungen Einfluss auf die Kosten des Baus haben werden, ist heute noch nicht klar. «Uns ist bewusst, dass das für den Unternehmer eine grosse Herausforderung ist. Wir sind deshalb im Gespräch», so Martin Zoller. Fast wichtiger ist für ihn allerdings, dass die Elemente nun hier sind und die Sek Form annimmt. tiz