Bildbericht: Aline Auer
Zusammen mit der Flötistin Ruth Bischofberger und dem Percussionisten Orlando Ribar gestaltete Pfarrerin Andrea Anker den Anklanggottesdienst am späteren Sonntagnachmittag.
Andrea Anker erläuterte, wie in der jüdisch-christlichen Tradition das Spannungsfeld zwischen Erfüllung (in der Gegenwart) und Sehnsucht (auf eine bessere Zukunft, auf eine Vereinigung mit Gott) immer neu aufgebaut, ja kultiviert werde. Sie stellte die Frage, welche Sehnsucht die Menschen aus dem Paradies vertrieben habe – und wo sich nun die Sehnsucht nach dem verlorenen Paradies wieder manifestiert.
Wie alle grossen Gestalten des Alten Testaments, so führte sie weiter aus, seien auch Abraham und Jakob Suchende und ihre Geschichten seien „Weg-Geschichten“ – das gelobte Land haben sie durchquert, aber nicht in Besitz genommen.
Andrea Anker beleuchtete das Thema auch aus neutestamentlicher Sicht, um das Streben nach Immer-Mehr kritisch zu beleuchten und mit dem Gedanken des Apostels Paulus zu schliessen, dass das sehnsüchtige Verlangen der Schöpfung nach Erlösung noch nicht gestillt sei und wir im Zeichen der Hoffnung lebten (Röm 8).
Wunderbar beschwingt und zum Tanzen anregend waren die irischen, spanischen, chinesischen und orientalischen Klänge, welche Ruth Bischofberger und Orlanda Ribar ihren Instrumenten entlockten. Zu Beginn zwitscherten Vogelstimmen, aber auch tiefe Töne waren zu hören, die bis ins Innerste berühren.
Ein erstaunliches Duo (Colours of Sound) sind sie, spielt doch Ruth Bischofberger eine Palette von mehr als einem halben Dutzend Flöten diverser Bauart und Orlanda Ribar wechselt mühelos von seiner grossen Schlagzeugbatterie zum Cajon und gar zum E-Piano.
Mit einem unwahrscheinlich vielfältigen Apéro, vorbereitet von der Präsidentin der Kirchenvorsteherschaft, Marion Schmidgall, und ihrem Ehemann, sowie charmant serviert vom Apéro-Team wurden die Gottesdienstbesucher nach einem reichen Erlebnis in den Sonntagabend entlassen.