«Schwitzen» – und das bei minus 20 Grad

29.02.2012 | Alexandra Grueter-Axthammer
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Die Kinder lassen sich von der Kälte nicht beeindrucken. Fotos: AG

Die Kinder der Waldspielgruppe Sonnwendlig spielen das ganze Jahr draussen – auch bei Minustemperaturen und bei Regen. Nur: Znüni essen ist mit den dicken Handschuhen schwierig. In der Buchenmühle zeigt das Thermometer anfangs Februar bis zu minus 20 Grad. Trotzdem treffen sich die Kinder der Waldspielgruppe Sonnwendlig regelmässig draussen.

«Kalt? Nein, ich schwitze», sagt Lauro und rutscht mit seinem Gspänli den kleinen Abhang hinunter Richtung Bach. Unter der dicken Eisdecke ist das Gurgeln des Baches zu hören, die Kinder versuchen ein Loch ins Eis zu schlagen. Sie sind auf dem Weg in die Buchenmühle, zum Haus von Marius und Gina Tschirky.

«Weil es heute so kalt ist, dürfen die Spielgrüppler in unserem Haus Znüni essen», sagt Marius Tschirky, der Geschäftsführer von Sonnwendlig. Bei diesen Temperaturen sei es schwierig mit so kleinen Kindern draussen zu essen, sagt er.

Die dicken Handschuhe machen es nicht einfacher und beim Essen bewegen sie sich zu wenig, dann bekommen sie kalt. Seine Frau Gina Tschirky leitet die Waldspielgruppe. Die gelernte Erzieherin und Naturpädagogin begleitet sonst zusammen mit Nicole Gumpp die Kinder in den Wald. Da Gina Tschirky gerade Babypause macht, hilft nun Doris Schmid bei der Betreuung der Kinder mit.

An zwei Vormittagen in der Woche sind die beiden Frauen mit rund zehn Kindern unterwegs im Wald.

Rehspuren im Schnee

Normalerweise besuchen sie den «Feenplatz » oder gehen zu ihrem Waldsofa oberhalb der Buchenmühle – aber heute nicht. Während die Jungs voraus gehen, um bald das Haus der Tschirkys zu erreichen, bleiben die Mädchen lieber noch etwas draussen und kochen mit viel Fantasie eine Suppe aus Schnee. Rehspuren führen am Bach vorbei und verschwinden irgendwo im Dickicht.

«Rehe haben wir hier noch nie gesehen – nur die Spuren von ihnen», sagt Nicole Gumpp. Sie ist gelernte Naturpädagogin und auch im Winter gerne mit den Kindern draussen. Nach etwa einer halben Stunde erreichen auch die letzten Kinder das Haus. Mit roten Backen und laufenden Nasen kommen sie in die Wärme. Wer möchte, kann sich von Doris Schmid die Füsse massieren und aufwärmen lassen.

Nach dem Znüni ist es schon bald wieder Zeit für den Heimweg. Über die Strumpfhose kommt noch eine Trainerhose, dann erst die Skihose und heute ein Paar Socken zusätzlich. Geduldig helfen die Leiterinnen beim Anziehen, und dann stapfen die Kinder zurück zum Ausgangspunkt beim Lindenhügel. Mittlerweile ist es Mittag und etwas wärmer – nur noch etwa minus 10 Grad…

 

Angebot wird ausgebaut

Seit August 2011 gibt es die Spielgruppe Sonnwendlig – was übrigens Löwenzahn bedeutet – in Teufen. Montag und Dienstag treffen sich Drei- bis Fünfjährige von 8.30 – 11.30 Uhr. Ab dem nächsten Schuljahr wird das Angebot ausgebaut. Die Kinder bleiben an einem weiteren Tag über Mittag im Wald und kochen dort gemeinsam Zmittag mit Wildkräutern und Selbstgesuchtem aus dem Wald.

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