In der Woche nach Pfingsten tauschten die Dritt- bis Sechstklässler des Schulhauses Landhaus das Schulzimmer mit der freien Natur, denn die sieben Klassen hatten eine Sonderwoche.
Die ganze Woche konnte wie geplant durchgeführt werden, obwohl es am Dienstag zum Teil wie aus Kübeln goss.
Jeden Tag besammelten sich alle Kinder zusammen mit ihren Lehrpersonen in der „Arena“ hinter dem Schulhaus beim Riesenzelt (Sarasani, aufgestellt durch die Pfadi Attila), um gemeinsam in den Tag zu starten.
Halbtageweise Angebote
Am Dienstag und auch am Donnerstagmorgen nahm jedes Kind halbtageweise in einer altersdurchmischten Gruppe an drei verschiedenen Angeboten teil.
Rund ums Schulhaus bearbeiteten die Schüler und Schülerinnen mit ihren Sackmessern voller Eifer die zur Verfügung gestellten Stecken. Schnell merkte man, dass Schnitzen gar nicht so einfach ist; es braucht Ausdauer, Geduld und auch etwas Kraft. Umso mehr freuten sich die jungen Leute an ihren gelungenen Produkten!
Eine zweite Grossgruppe befasste sich mit dem Thema „Feuer“. Auf verschiedene Arten wurden Feuer entfacht, was (vor allem am nassen Dienstag!) gar nicht so einfach war. So griff man gerne zu den praktischen Zündhölzli. Tee wurde aus selbst gesuchten Kräutern hergestellt. Auf einer Muurika (flache Pfanne) bereiteten die Kinder verschiedene Speisen wie Chapatis und Pfannkuchen zu. So gab es immer wieder einmal etwas zu naschen.
Das dritte Angebot war ein Orientierungslauf. Die Kinder starteten beim Landhaus und suchten auf dem Weg Richtung Speicher – Oberhorst – Waldegg – Moosbänkli – Landhaus die auf ihrer Karte markierten Posten. Schnell merkten sie, dass die Karte genau studiert werden will! Wer auf den Start warten musste, durfte einen Foto-OL rund um die Schulanlage absolvieren. Auch da hiess es, mit offenen Augen das Gelände abzusuchen! Wegen des sehr heftigen Regens am Dienstagnachmittag spielte eine Gruppe in der Turnhalle Brennball.
Arbeiten für die Gemeinde
Am Mittwoch waren die Kinder an ganz verschiedenen Orten in der Gemeinde Teufen anzutreffen.
In Zusammenarbeit mit dem Bau- und dem Forstamt räumten die einen den Wald auf der Frölichsegg, im Ahorn und im Watt auf. Die SchülerInnen staunten nicht schlecht, was die Leute doch alles so achtlos wegwerfen! Andere waren im Steineggwald, um mit dem Forstwart Schlagholz aus dem Wald zu räumen oder beim Wolfstein den Weg mit Schnitzelgut auszubessern. Zwei Gruppen besserten den Wanderweg zwischen der Einsamkeit und der Stofelweid mit Kies aus. Merkwürdig, die Kübel wurden mit dem Kies immer schwerer!
Die einen Drittklässler waren im Wald beim Scheibenstand, besserten das Kindergarten-Waldsofa und die Feuerstelle aus. So kommen die Jüngsten in den Genuss von arbeitsamen Schülerhänden! Die anderen Drittklässler halfen dem Hauswart und jäteten auf dem Schulareal. Beide dritten Klassen durften je einen Baum pflanzen. Wie gross sind diese wohl, wenn die Kinder das Landhaus in drei Jahren verlassen?
Schussfahrt
Am Donnerstagnachmittag waren die Fünft- und Sechstklässler mit dem Velo unterwegs.
In kleineren Gruppen fuhren sie via Bühler – Gais nach Meistersrüte. Von dort stieg der Weg nochmals etwas an, bevor es zum Parkplatz mitten im Grünen hinunter ging. Die letzten Höhenmeter erklommen alle zu Fuss und erfreuten sich über die schöne Aussicht bei der Ruine Clanx. Hier erfuhren die jungen Leute noch Einiges über die Geografie und zur Appenzeller Geschichte. Wie der Wind sausten die meisten Richtung Appenzell, um dann über Haslen wieder nach Teufen zurück zu kehren. Super, dass jetzt ein Grossteil der Strecke auf dem Radweg gefahren werden kann!
Sternwanderung
Ein weiterer Höhepunkt war gewiss die Sternwanderung vom Freitag.
Sieben wiederum altersdurchmischte Gruppen starteten an ganz verschiedenen Orten, um auf den Gäbris zu wandern. Ist es nicht herrlich, dass man den höchsten Punkt des Appenzeller Mittellandes so vielfältig erreichen kann?!
Das gemeinsame Bräteln beim Gäbrisseeli liess die Strapazen des Aufstiegs rasch vergessen. Wegen des starken und recht kalten Windes wanderten alle früher nach Gais und genossen dort noch intensiv den Spielplatz oder machten eine Siesta.
Mit der Bahn kehrten die über 130 Kinder mit ihren Begleitpersonen wohlbehalten nach Teufen zurück.
Nur zu rasch und glücklicherweise unfallfrei ging diese tolle Sonderwoche zu Ende!
Werner Schweizer
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