Von Mitte April bis Mitte September wird die Landhausstrasse saniert. Keine einfache Aufgabe. Denn hier laufen viele Fäden zusammen. Die Durchfahrt soll deshalb immer möglich sein – und die Abfall-Sammelstelle wird zwischenzeitlich auf den Zeughausplatz verlegt.
Genau genommen ist die Landhausstrasse keine Sackgasse. Zu Fuss oder mit dem Fahrrad kann man ihr entweder am Schulhaus Landhaus und der neuen Sekundarschule vorbei bis zur Alten Speicherstrasse oder nach der «Landi» bis zum Bleichiweg folgen. Wer mit dem Auto unterwegs ist, kommt aber bloss bis zu Sporthalle oder zum Landi-Parkplatz. Aus MIV-Sicht ist die Landhausstrasse also eigentlich ziemlich kurz. Trotzdem ist sie unverzichtbar. Denn nicht nur Schule und «Landi» sind auf sie angewiesen. Sie dient auch als Zubringer für die Abfall-Sammelstelle, das Landhaus-Parkhaus, das FitnessCenter, die Sportschule, das lokale Gewerbe, Wohnungen und das Feuerwehr-Depot. «Das ist eine neuralgische Stelle. Entsprechend wichtig ist, dass die Durchfahrt während der Sanierung möglich bleibt», erklärt Urs Kellenberger. Er ist Leiter Infrastruktur und Werkbetriebe bei der Gemeinde und für das Projekt Landhausstrasse zuständig. Mitte April sollen hier die ersten Bagger auffahren. Die Bauzeit wird auf fünf Monate geschätzt. «Schneller geht es nicht. Denn wir müssen nicht nur die Strasse sanieren, sondern auch Hochwasserschutz-Massnahmen und Werkleitungsbauten umsetzen.» Während der gesamten Bauzeit stehen oberirdisch keine Parkplätze zur Verfügung. Diejenigen der Tiefgarage Sporthalle bleiben aber benutzbar.
Verschiebung Landhausstrasse
Strasse als Kanal
Wer bei der Sammelstelle gegenüber der Sporthalle Landhaus Altglas entsorgt, wähnt sich dabei kaum in einem Hochwasser-Gebiet. Tatsächlich aber ist die Landhausstrasse – insbesondere das Stück hoch zur Schule – in der Gefährdungskarte des Kantons verzeichnet. Bei Starkregen, wenn die Kanalisation überfüllt ist, leitet das von der Speicherstrasse abfallende Gelände das Wasser wie ein Trichter auf die Landhausstrasse. «Von hier kann es entweder in die Untergeschosse der Sporthalle, des Feuerwehrdepots oder in die Tiefgarage gelangen», erklärt Urs Kellenberger. Bisher ist das zwar noch nie passiert. Aber die Gemeinde muss präventive Massnahmen ergreifen. Einerseits nehmen extreme Wetterereignisse tendenziell eher zu, und andererseits wäre ein solcher Hochwasser-Schaden wegen der angezeigten Gefahr auch ein Versicherungs-Risiko. Klar ist aber auch: Aufhalten lässt sich das Wasser nicht. «Das wäre schlicht zu viel. Stattdessen nutzen wir die Strasse als eine Art Kanal.» Dafür wird die Fahrbahn auf etwas über 60 Meter Länge rund 30 Zentimeter abgesenkt. Vor Feuerwehrdepot und Tiefgaragenzufahrt soll zudem das Gefälle angepasst bzw. in Richtung «Landi» gekippt werden. «So fliesst das Wasser, ohne Schaden zu verursachen, in den ‘Sammelraum’ am tiefsten Punkt des Areals. Von dort gelangt es in die Kanalisation.»
Kosten, Parkplätze, Sammelstelle
Für das Gesamtprojekt wurden 1,6 Millionen Franken budgetiert. «Diese Kosten beinhalten die Sanierung, die Hochwasser-Schutzmassnahmen, die Werkleitungen und die neue Sammelstelle.» Diese befindet sich in Zukunft im vorderen Bereich der Landhaus-Parkplätze (gegenüber «Säntis Analytical»). Sie wird zudem neu und übersichtlicher gestaltet. Davon verspricht sich die Gemeinde auch etwas mehr Ordnung. Während der Bauzeit wird auf dem Zeughausplatz eine provisorische Sammelstelle betrieben. Die Parkplätze entlang der Landhausstrasse – auch jene im oberen Teil bzw. im Stück hoch zur Schule – bleiben aber erhalten. Dazu kommen mehr Velo- und Mofa-Parkplätze. Letztere sollen auch von den Lernenden der neuen Sekundarschule genutzt werden. Denn generell gilt: Für Mofas und schnelle E-Bikes gilt ab der Turnhalle Landhaus Fahrverbot. Auch neu: Mit dem Abschluss der Sanierungsarbeiten wird im gesamten Gebiet Tempo 30 eingeführt. Das gilt auch für die Zeughausstrasse, die heuer noch ihren Deckbelag erhält. «Wie immer versuchen wir, so viel wie möglich in einer Bauphase zu erledigen. Dann herrscht nachher dafür wieder Ruhe», sagt Urs Kellenberger. tiz