Erich Gmünder
Nach dem Tief, welches eine Verschiebung der Premiere um einen Tag bedingte, machte Petrus am Donnerstagabend, 4. Juli, gute Miene zum grossen Spiel und schloss vorübergehend die Schleusen. Auf den vollen Rängen der Freilufttribüne erlebten die Zuschauerinnen und Zuschauer einen in jeder Hinsicht genussreichen und erhellenden Einblick in die Geschichte der beiden nach der Geburt getrennten siamesischen Zwillinge.
Auf anekdotische Weise wird die Geschichte nicht als trockener Lehrbuchstoff, sondern als lebendige Handlungen in einfallsreichen Szenen aufgelöst. In grossartigen Gemälden werden historische Momente wiederbelebt, tauchen grosse Figuren und die sogenannt „kleinen Leute“ aus der Appenzeller Geschichte auf und erzählen von ihren Freuden und Leiden an und in ihrer Heimat am Alpstein.
Das ganze Dorf rund um den Landsgemeindeplatz wird zur Bühne: Die (für den Durchgangsverkehr gesperrte) Dorfstrasse, wo sich Schauspieler, Sänger, Postauto, Artisten und PW’s ablösen; die Stuben am Dorfplatz, die Hausdächer und Fassaden, aber auch der Publikumsbereich werden einbezogen und die Zuschauer ins Spiel integriert.
Tosender Applaus, Standing Ovations und begeisterte Zurufe zeigten, dass das Stück angekommen ist. Für die Mitwirkenden eine grosse Erleichterung, hatten sie sich doch anderthalb Jahre auf diesen Tag vorbereitet. Noch 19 Mal wird das Spiel aufgeführt, und einzig Petrus könnte noch einen Streich spielen. Gewittrige Überraschungen sind trotz eines längeren Hochs nicht ausgeschlossen.
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Erich Gmünder | 15. 06. 2013 | Kanton AR, Kultur,News | Keine Kommentare