Jörg Oegerli, Götzis










«Ich will performen!»
In diesem Jahr sind die Vorzeichen etwas anders. «Ich will am Meeting in Götzis performen», hörte man Simon Ehammer im Vorfeld sagen. Nun konnte Ehammer gleich beweisen, dass er es mit dieser Ankündigung ernst meinte. In der ersten Disziplin, dem 100m Lauf, landete er mit 10.57s bei 1.0m/s Gegenwind auf dem vierten Platz. Danach ging es zu seiner Paradedisziplin, dem Weitsprung.
Sieg im Weitsprung: WM Limite erreicht!
Gleich im ersten Versuch setzte Simon Ehammer ein Ausrufezeichen: Er sprang 8.34 m weit, egalisierte die Jahresweltbestleistung des Jamaikaners Tajay Gayle und erfüllte gleichzeitig die Limite für die Leichtathletik WM in Tokyo. Mit dieser Leistung gewann er den Wettkampf und setzte sich an die Spitze der Gesamtrangliste.
Patzer und persönliche Bestleistung
Im Kugelstossen wollte nichts gelingen. Simon Ehammer stiess seine Kugel nur 13.60 m weit und blieb dabei deutlich unter seiner persönlichen Saisonbestweite von 15.15 m. Schnell steckte er diese Enttäuschung weg und sprang überquerte im Hochsprung 2.06m. Damit blieb er nur zwei Zentimeter unter seiner persönlichen Besthöhe. Im abschliessenden 400m-Lauf verbesserte Simon Ehammer seine persönliche Bestleistung um 9 Hundertstelsekunden auf 47.18 s. Der erstmals teilnehmende Puerto-Ricaner Ayden Owens-Delerme stellte über 400 m einen neuen Meetingrekord auf und setzte sich nach dem ersten Tag mit 4652 Punkten an die Spitze der Gesamtrangliste, gefolgt von Simon Ehammer mit 4’620 Punkten.
Solider erster Wettkampftag
Fazit nach dem ersten Wettkampftag: Trotz des verpatzten Kugelstossens war Simon Ehammer sehr zufrieden mit sich und dem Wettkampf. Nachdem ihn über 100 m der Gegenwind etwas ausgebremst hatte, konnte er im Weitsprung brillieren. Den Ausrutscher im Kugelstossen steckte Simon überraschend leicht weg und lieferte im Hochsprung wiederum eine starke Leistung nahe an seiner Bestleistung. Zum Schluss gab es über die ganze Bahnrunde eine neue persönliche Bestleistung und als Lohn den zweiten Zwischenrang nach dem ersten Wettkampftag. Für die zweite Wettkampfhälfte kündigte Ehammer an, dass er über die 110m-Hürden den Disziplinensieg anstreben möchte und dann in den weitern Disziplinen möglichst nahe an seiner Bestleistung bleiben möchte.
Angekündigter Sieg über 110m-Hürden wurde Tatsache
Am zweiten Wettkampftag blieb das Wetter schwül und sehr heiss, jedoch trocken. Über die 110m-Hürden schaffte Simon Ehammer wie angekündigt den Disziplinensieg. Mit 13.57 s verwies er den Kanadier Damian Warner, den Dominator in dieser Disziplin, auf den zweiten Platz und nahm ihm 19 Hundertstelsekunden ab. Im anschliessenden Diskuswerfen zeigte Simon Ehammer mit 41.02 m eine solide Leistung und war nur 1.70 m von seiner in diesem Jahr aufgestellten, persönlichen Bestleistung entfernt. Auch im Stabhochsprung lieferte Simon ab und beendete den Wettkampf mit 5.10 m. In der zweitletzten Disziplin, dem Speerwerfen, konnte Simon Ehammer ebenfalls überzeugen und schleuderte seinen Speer auf gute 55.30 m.








Zum Abschluss ein Schweizer Rekord
Bereits vor dem abschliessenden 1500m-Rennen war klar: Es kann einen neuen Schweizer Rekord geben. Die Frage war nur, wie hoch. Auch in dieser letzten Disziplin zeigte Simon Ehammer eine solide Leistung, blieb zwar 5 Sekunden über seiner Bestleistung, es reichte dennoch für einen neuen Schweizer Rekord mit 8575 Punkten. Damit unterbot er ebenfalls die Limite für die Weltmeisterschaften in Tokyo. Mit seinem Wettkampf war Simon Ehammer zufrieden, es war für ihn ein cooles Wochenende mit neuem Rekord und dem dritten Gesamtrang. Er wusste aber auch, dass er Punkte liegen liess und dass noch mehr drinliegt. Die Vorbereitungen waren gut und nun möchte Simon Ehammer den Schwung mitnehmen in die weiteren Wettkämpfe. Bereits am kommenden Freitag wird er am Diamond League Meeting in Rom im Weitsprung an den Start gehen. Dort trifft er auf den Italiener Mattia Furlani, der in diesem Jahr in der Halle schon 8.37 m weit gesprungen ist … An der WM in Tokyo plant Simon Ehammer einen Doppelstart. Die Limite dafür hat er nun bereits erfüllt. Wünschen wir ihm weitere gute Wettkämpfe!
Andrin Huber zum zweiten Mal dabei
Ebenfalls am diesjährigen Hypomeeting dabei war Andrin Huber, Trainingspartner von Simon Ehammer. Mit einem Total von 7713 Punkten kam er nicht ganz an die Vorjahresleistungen heran, lieferte jedoch einen soliden Wettkampf ab.