Regierung hält an Pförtner fest

14.05.2025 | Timo Züst

Anfang Jahr sammelte der Teufner Paul Studach online digitale Signaturen für eine Petition. Deren Titel: «Künstlicher Verkehrsstau verhindern – Nein zur Pförtneranlage nach St. Gallen.» Später überreichte er die Petition mit 548 «Unterschriften» dem Ausserrhoder Regierungsrat. Heute nimmt dieser nun in einer Medienmitteilung Stellung. Und sagt: Wir halten an der Pförtneranlage fest.

In aller Kürze

In der Liebegg – in etwa auf der Höhe des grossen Parkplatzes – soll eine Pförtneranlage realisiert werden. Dafür haben sich die Regierungen von Ausserrhoden und St. Gallen ausgesprochen. Auch der Gemeinderat Teufen hat dem Projekt zugestimmt; allerdings nur unter der Bedingung, dass es sich dabei um ein Provisorium handelt.

Momentan ist das entsprechende Bauprojekt noch blockiert. Grund dafür ist eine Beschwerde eines Einsprechers – seine Einsprache war abgelehnt worden. Über die weitergezogene Beschwerde hat das Obergericht am 27. Februar 2025 entschieden: Auf die Beschwerde wurde mangels Legitimation nicht eingetreten. Der Beschluss des Obergerichts wurde mit Beschwerde ans Bundesgericht weitergezogen. Der Entscheid des Bundesgerichts ist ausstehend.

Die Abstimmung vom 24. November 2024 hat die Ausgangslage grundlegend verändert. Mit dem nationalen «Nein» zum Autobahnausbau wurde – in indirekter Konsequenz – auch der Liebegg-Tunnel bachab geschickt. Das wäre zwar ein separates Projekt gewesen, dessen Realisierung ist aber eng an den Autobahnausbau bzw. den neuen Autobahnzubringer im Gebiet Güterbahnhof geknüpft.

Als Reaktion auf die Abstimmung lancierte der Teufner Paul Studach Ende Januar eine Onlinepetition. Seine Begründung: «Der Pförtner hatte schon seine Berechtigung – im Hinblick auf den Liebegg-Tunnel. Eine Lösung ist er aber nicht. Das Problem liegt nicht in der Liebegg, sondern in der Stadt. Dort muss es auch angegangen werden.» Erst wenn diese Lösung vorliegt, sei die Installation eines verkehrsregulierenden «Provisoriums» sinnvoll. Mehr über die Petition und deren Forderungen lesen Sie hier.

Nach der abgeschlossenen «Unterschriften-Sammlung» hatte Paul Studach seine Petition dem Ausserrhoder Regierungsrat übergeben. Dieser hat sich nun heute via Medienmitteilung zum Thema geäussert. Er schreibt unter anderem: «Mit Verkehrsmanagement soll der unvermeidbare Stau an weniger empfindliche Stellen verlagert und der Verkehrsfluss verbessert werden. Das systematische Management des Verkehrs kann zwar die Verkehrsüberlastung nicht beseitigen, den Verkehrsfluss jedoch so optimieren, dass möglichst viel Verkehr in möglichst kurzer Zeit bewältigt werden kann. (…) Der Ausserrhoder Regierungsrat hält daher am Projekt für eine Dosieranlage in der Liebegg fest.» Damit wiederspricht er dem Kernanliegen der Petition. Bei einem anderen Punkt sind sich Paul Studach und Regierung aber einig: «Zwischen Niederteufen und dem St. Galler Quartier Riethüsli soll im Zeitraum 2027 bis 2032 eine attraktive Veloverbindung entstehen, die auch dem Fussverkehr offensteht.» Die gesamte Medienmitteilung der Regierung lesen Sie unten.

Ungefähr hier käme die geplante Pförtner-Anlage zu stehen.

Medienmitteilung des Regierungsrates

Ende Februar 2025 hat Paul Studach aus Teufen eine von 548 Personen unterstützte Petition beim Ausserrhoder Regierungsrat eingereicht. Hauptanliegen ist, die geplante Pförtneranlage in der Liebegg zwischen Teufen und der Stadt St. Gallen nicht zu realisieren und so den künstlichen Verkehrsstau zu verhindern.

Paul Studach und die 548 Personen fordern den Regierungsrat von Appenzell Ausserrhoden auf, das Projekt in der Teufner Liebegg für eine Dosierung des in die Stadt St. Gallen fliessenden Autoverkehrs zu stoppen. Der einseitige Eingriff auf eine Verkehrsrichtung benachteilige die umliegenden Gemeinden. Durch das Abstimmungsresultat des «Autobahn-Referendums» habe sich die Ausgangslage rund um das Projekt grundlegend verändert, und eine Neubeurteilung sei nötig. Fortgeführt werden soll hingegen die Planung und der Bau einer attraktiven Rad- und Gehwegverbindung zwischen Teufen Lustmühle und der Stadt St. Gallen.

Der Regierungsrat hat die Petition jetzt behandelt, nachdem er sich Ende März bei seinem jährlichen Treffen mit dem Stadtrat St. Gallen auch zu diesem Thema ausgetauscht hat. Dem Regierungsrat ist es ein grosses Anliegen, dass der Verkehrsraum St. Gallen auch mit wachsender Bevölkerung und zunehmenden Mobilitätsbedürfnissen funktioniert. Die verkehrlichen Herausforderungen in der Agglomerationen St. Gallen sind vielfältig und komplex. Die engen Verknüpfungen des städtischen und der beiden kantonalen Strassennetze mit der Nationalstrasse A1 führen in den Hauptverkehrszeiten zu einer unmittelbaren gegenseitigen Beeinträchtigung. Betroffen davon sind auch der öffentliche Nahverkehr sowie die Wohn- und Lebensqualität im bewohnten Gebiet.

Regierungsrat hält an Projekt fest

Mit Verkehrsmanagement soll der unvermeidbare Stau an weniger empfindliche Stellen verlagert und der Verkehrsfluss verbessert werden. Das systematische Management des Verkehrs kann zwar die Verkehrsüberlastung nicht beseitigen, den Verkehrsfluss jedoch so optimieren, dass möglichst viel Verkehr in möglichst kurzer Zeit bewältigt werden kann. Mit einer klugen Steuerung von Lichtsignalen und dem Einsatz von Dosieranlagen soll der Verkehr insbesondere während Spitzenzeiten reguliert, sicher und emissionsarm fliessen. Zudem sollen die Reiszeiten verlässlicher werden. Der Ausserrhoder Regierungsrat hält daher am Projekt für eine Dosieranlage in der Liebegg fest.

Der Regierungsrat erinnert an die grossen Investitionen des Kantons in den öffentlichen Verkehr mit der Durchmesserlinie der Appenzeller Bahnen zwischen Trogen und Appenzell und den zugehörigen Angebotsverbesserungen. Dazu zählt auch der Viertelstundentakt zwischen Teufen und St. Gallen zu den Hauptverkehrszeiten. Die Reisezeit konnte deutlich verbessert werden. Wenn es der Gesellschaft mit vermehrter Nutzung des Bahnangebots gelingt, den Strassenverkehr zu reduzieren, wird die Notwendigkeit von Eingriffen kleiner. Die aktuellen Verkehrszahlen zeigen dies allerdings nicht.

Ein anderes Anliegen der Petition teilt der Regierungsrat vollumfänglich. Zwischen Niederteufen und dem St. Galler Quartier Riethüsli soll im Zeitraum 2027 bis 2032 eine attraktive Veloverbindung entstehen, die auch dem Fussverkehr offensteht. Der Regierungsrat betont, dass auch für diese Planung ein gemeinsames Vorgehen gewählt wurde. Die zugehörige Absichtserklärung zwischen den Kantonen Appenzell. kk

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