So sieht ein Radon-Dosimeter aus. Als Grössenvergleich liegt daneben ein „Fünfer“. Bild: zVg
Timo Züst
Mit der revidierten eidg. Strahlenschutzverordnung, die seit Januar 2018 in Kraft ist, wird der Schutz vor Radon verbessert. In Schulen und Kindergärten sind Radonmessungen neu obligatorisch. Der Kanton wird deshalb in den kommenden Monaten Messgeräte aufstellen – auch in Teufen.
„Wir sind kein Radon-Gebiet“, sagt René Glogger. Er ist Sachbearbeiter Abteilung Wasser und Stoffe beim Departement Bau und Volkswirtschaft des Kantons Appenzell Ausserrhoden. Und in knapp drei Wochen wird er in Niederteufen und Teufen unterwegs sein. Am 3. und 4. Dezember platziert er sogenannte Radon-Dosimeter in allen Schulhäusern und Kindergärten. Diese bleiben bis am 23. April an Ort und Stelle und registrieren die Radon-Belastung. „Die Messung muss während der Heizperiode erfolgen. Und wir brauchen drei Monate, um einen Mittelwert zu erhalten“, erklärt Glogger. Dass der Radon-Grenzwert in einem Ausserrhoder Schulhaus über dem neuen, tieferen Grenzwert liegt, ist laut ihm aber unwahrscheinlich. Zwar habe der Kanton auch schon Überschreitungen – beispielsweise in Wohnhäusern – registriert, das seien aber Ausnahmen. Mit den Labor-Auswertungen der ermittelten Daten rechnet Glogger nicht vor dem Sommer: „Dann werden wir natürlich wieder informieren.“
Neuer Grenzwert
Mit der revidierten Strahlenschutzverordnung wurde auch der Referenzwert der Radonkonzentration gesenkt. Er wurde laut einer aktuellen Medienmitteilung des Amtes für Umwelt neu wie in Europa auf eine Radonkonzentration von 300 Bq/m3 (früher 1000) herabgesetzt. Wird dieser Wert in bewohnten Räumen, Klassenzimmern oder an Arbeitsplätzen überschritten, müssen Massnahmen getroffen werden. Radon ist gasförmig und steigt aus dem Gestein nach oben. Im Freien verdünnt es sich so stark, dass die Konzentrationen unbedenklich sind. Gelangt es jedoch über Naturbodenkeller oder undichte Fundamente in Gebäude, können sich dort Radonatome ansammeln und für Menschen auf längere Zeit gefährlich werden.