„Pfannenfertige Produkte sind im Trend“, sagt Barbara Ehrbar-Sutter. Sie ist Geschäftsführerin der Breitenmoser Fleischspezialitäten AG. Foto: tiz
Timo Züst
Diese Woche publizierte die Branchenorganisation der Schweizer Fleischwirtschaft „Proviande“ die Zahlen für das vergangene Jahr: Im Schnitt assen die Schweizer 52 Kilogramm Fleisch. Ähnlich viel wie im Jahr zuvor. In der Teufner Metzgerei zeigt sich ein etwas anderes Bild: Hier stieg der Absatz massiv an.
„Die Einkaufsgewohnheiten unserer Kunden variieren je nach Standort“, sagt Barbara Ehrbar-Sutter. Als Geschäftsführerin der Breitenmoser Fleischspezialitäten AG ist sie unter anderem für vier Fachgeschäfte verantwortlich: Appenzell, Gais, Rorschacherberg (seit zwei Jahren) und Teufen. Dabei spielt Teufen für den Gesamtumsatz eine wichtige Rolle. Und die Zahlen des vergangenen Jahres sehen gut aus. Der Absatz wuchs im Vergleich zu 2016 in allen Bereichen. Am stärksten war die Zunahme beim Rindfleisch. Im Jahr 2018 wurde in Teufen davon 40 Prozent mehr verkauft als noch zwei Jahre zuvor. Auch beim Kalbfleisch wurde ein Plus von 25 Prozent erreicht. „Die Beliebtheit von Rind- und Kalbsfleisch ist in Teufen im Vergleich zu unseren anderen Standorten besonders stark ausgeprägt“, sagt Barbara Ehrbar-Sutter.
Genug Poulet
Das Poulet hat in den vergangenen Jahren in der Schweiz an Beliebtheit gewonnen. Auch 2018 wurde davon wieder deutlich mehr verspreist. Insbesondere die Poulet-Brüstli sind sehr beliebt. „Proviande“ schreibt sogar, der Anteil dieser Teilstücke wachse „überproportional“. Deshalb werden inzwischen immer mehr Poulet-Brüstli aus dem Ausland importiert. Die grosse Nachfrage ist auch bei der Breitenmoser Fleischspezialitäten AG spürbar. Im Jahr 2018 wurde in Teufen 32 Prozent mehr Poulet verkauft als noch im Jahr 2016. Trotz der grossen Nachfrage musste aber nichts importiert werden. „Unser Poulet stammt zu 100 Prozent aus der Ostschweiz», so Ehrbar-Sutter.
Pfannenfertig ist beliebt
Auch das Metzgerei-Geschäft muss den aktuellen Konsumtrends folgen. Einer davon sind laut Barbara Ehrbar-Sutter pfannenfertige Produkte. „Ein Beispiel dafür sind unsere Poulet-Brüstli im Teig, die bloss noch in den Ofen müssen.“ Solche Angebote werden immer beliebter, deshalb wird dieses Sortiment laufend erweitert. Aber auch das Wetter spielt eine grosse Rolle. „Wenn auf das Wochenende beispielsweise Regen angesagt ist, spüren wir das in der Produktewahl der Kunden. Dann bevorzugen sie vielfach ein Gericht, wofür es für die Zubereitung mehr Zeit braucht, wie etwa einen Braten.» Strahlt hingegen die Sonne, wird der Grill hervorgeholt. Auch besonders beliebt, ist übrigens das „Poulet für sie“. Es komme immer wieder vor, dass ein Kunde für sich ein Stück Rind- oder Kalbfleisch bestelle und für die ernährungsbewusste Frau ein Poulet.
[grauer-kasten titel=“Ein Zahlenspiel“ text=“Im vergangenen Jahr wurden im Teufner Fachgeschäft der Breitenmoser Fleischspezialitäten AG folgende Teilstücke pro Fleischsorte am meisten verkauft:
Rind
Filet, Huft, Entrecôte: 2 Tonnen / Hackfleisch: 1,8 Tonnen / Kotelette: 700 Kilo / Hohrücken: 500 Kilo / Geschnetzeltes: 450 Kilo
Poulet
Poulet-Brüstli: 2 Tonnen / Poulet Knusperli (Schulter): 1,5 Tonnen
Schwein
Bauernkotelette bzw. Kotelette: 1.5 Tonnen / Nierstück Plätzli: 600 Kilo / Spar Ribs: 400 Kilo / Filet: 300 Kilo
Kalb
Plätzli und Steak: 1,1 Tonnen / Filet: 350 Kilo / Haxen: 350 Kilo / Kotelette: 300 Kilo
Lamm
Kotelette: 300 Kilo / Nierstück Spiessli: 250 Kilo / Rack: 150 Kilo / Gigot: 100 Kilo“]