Polizist und ambitionierter Schütze

15.07.2017 | Alexandra Grueter-Axthammer
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Stefan Fuchs ist Präsident des Pistolenschützenverein Teufen und trainiert im Schiesssportzentrum Teufen. Foto: AG
Alexandra Grüter-Axthammer Im Leben von Stefan Fuchs dreht sich im Moment vieles um den Schiesssport. Im Juli reist er an die Polizei Europa Meisterschaft nach Kasan in Russland. Sein Ziel ist es, mit einem Diplom nach Hause zu kommen. Stefan Fuchs ist Polizist und wohnt, zusammen mit seiner Freundin und vier Hunden, in Niederteufen. Aufgewachsen ist der 42-Jährige in Gossau. Nach seiner Erstausbildung zum Hochbauzeichner sei ihm bald klar gewesen, dass er diesen Beruf nicht lange ausüben würde. Mit 25 Jahren besuchte er in Zürich die Polizeischule. «Mir gefiel die Vorstellung, Polizist zu sein, schon früh, aber nicht, weil ich die Polizisten in den Actionfilmen im Fernsehen besonders bewunderte.» Er finde, es sei ein guter, seriöser und abwechslungsreicher Job und nicht zuletzt eine sichere Arbeitsstelle. Heute ist er Chef Stellvertreter der Verkehrsgruppe der Kantonspolizei Appenzell Ausserhoden. Im Militär, als Territorialgrenadier in Isone im Tessin, schoss er das erste Mal mit einer Pistole. Erste Erfahrungen – damals mit dem Gewehr – machte er bei den Jungschützen. «Mein Vater war Jungschützenleiter.» Schon damals habe man ihm öfters Talent im Schiessen zugesprochen. Doch es vergingen noch viele Jahre, bis es ihn so richtig packte. Während der Polizeischule genoss er die Vorzüge der Stadt. Nun schätzen seine Freundin und er das vielfältige Angebot in Teufen und die Natur für ihre Vierbeiner. Ideal sei natürlich auch die Nähe zum Schiesssportzentrum, um seinen Sport auszuüben. Damit hat er erst spät angefangen, mit 38 Jahren. «Ich wollte wissen, wie weit man es in einem Sport bringen kann, wenn man etwas Talent mitbringt.» Allerdings merkte er bald, dass Talent und ein wenig Üben noch lange nicht ausreichen, um gute Resultate an Wettkämpfen zu erreichen. So begann er mit einer Trainerin zu arbeiten, und dann packte ihn der Ehrgeiz doch noch. Als die Polizei Europa Meisterschaften 2015 in der Türkei wegen Unruhen abgesagt und auf 2017 und nach Russland verschoben wurden, sah er seine Chance, dort dabei zu sein. «2013 hatte ich erst mit dem Training im Pistolenschiessen begonnen – 2015 wäre ich noch nicht soweit gewesen.» Seither wurde sein Training intensiver. Nun trainiert er 15 bis 25 Stunden pro Woche. Zudem kann er als Präsident des Pistolen-Sportschützen-Vereins Teufen wie jedes Vereinsmitglied jederzeit im Schiesssportzentrum Teufen trainieren. Der perfekte Schuss Stabilisationsübungen und Techniktraining stehen auf dem Programm, aber auch eine gute Grundfitness sei wichtig. Mit dem Sportgerät – im Schiesssport rede man nicht von einer Waffe – übe er oft nur Details des perfekten Schusses. So etwa die Zielfokussierung oder das Heben des Armes auf die exakte Höhe. «Dafür brauche ich auch keine Munition.» Diese koste pro Schuss immerhin einen Franken. Unzählige Male werden solche Halte- und Hebeübungen wiederholt, damit sich die Muskeln und der Körper an die punktgenaue Stellung erinnern. «Auf diesem Niveau ist es nichts Besonderes, eine 10 zu schiessen – aber das im Wettkampf 60 mal zu wiederholen, das ist die grosse Kunst.» Und dabei hilft ihm auch das Mentaltraining, das er seit 2015 anwendet. Seine Mentaltrainerin war selbst eine Spitzenschützin und weiss, worauf es im Schiesssport ankommt. So visualisiere er sich den optimalen Zustand, den perfekten Schussablauf. «Sämtliche Gedanken müssen kontrolliert werden», was nicht immer ganz einfach sei. «Im Wettkampf bist du nervös, die Hormone funktionieren anders als im Training, der Puls ist höher – all das kann sich auf den Schuss auswirken.» Man spürt die Begeisterung für die technischen und mentalen Details bei Stefan Fuchs. Und so präzise und persönlich ist dann auch sein Sportgerät. Der Griff der Center Fire Pistole sitzt passgenau in der Hand. «Das Material des Griffs stammt aus dem Bootsbau. Damit wurde ein exakter Abdruck meiner Hand gefertigt.» Jede Biegung und Falte der Hand und der Finger ist zu sehen. Wichtig sei dabei auch, dass die Pistole beim Halten nicht wie eine Zitrone ausgedrückt werde. «Drückt man zu fest oder hält man die Waffe nicht korrekt in der Hand, so stimmt der Griffabdruck nicht mehr überein, und die Hand spürt die Fehlhaltung.» Nach seiner Rückkehr aus Russland sind erst mal Ferien angesagt – mit seiner Freundin und den Hunden.  

Stefan Fuchs

Geboren: 6. Juni 1975 Heimatort: Appenzell In Teufen seit: Anfangs 2015 Familie: Glücklich vergeben. Wir teilen unser Haus mit 4 Hunden Ausbildung: Hochbauzeichner, Polizeiausbildung, Rechtsassistent HF Traumberuf: Wenn ich nochmals jung wäre, wäre Profisportler mein Traumberuf Lieblingsessen: Alles was ich auf dem Grill zubereiten kann; Scharfes, oder auch einfach Chässpätzli Lieblingsgetränk: Kaltes Wasser, aber auch ab und an ein kühles Bier oder ein gutes Glas Rotwein Buch auf dem Nachttisch: Leider fehlt mir die Zeit zum Lesen Hobbys: Sportschiessen, Hunde- (sport), Wandern

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