Während der kommenden Monate und der Bausaison 2022 sind Teile der Steinerstrasse eine Baustelle. Zwischen der ARA und dem Ende des Klösterliwalds werden der Radstreifen talseitig verbreitert und der Deckbelag erneuert.
Maschine und Bauarbeiter verschwinden gerade in einer rasch aufsteigenden Staubwolke. Die Ursache ist erst nach ein paar Minuten wieder sichtbar: Ein «Muck» (Schreitbagger) mit einem Spezialaufsatz. Damit werden die Löcher für die Anker gebohrt, die der neuen Stützmauer den nötigen Halt verleihen. «An zwei Stellen müssen wir solche ‘Riegel’ bauen», erklärt Daniel Berner. Der Strassenkreisinspektor des kantonalen Tiefbauamts traf die TP beim Kiesparkplatz kurz vor dem Klösterliwald. Dieser hat sich mittlerweile in ein Materiallager verwandelt. Die Arbeiten an der Steinerstrasse ziehen sich über rund 1,1 Kilometer – von der ARA bis hier hoch. Die Stelle mit dem «Riegel» befindet sich einige hundert Meter weiter unten. Zwischen zwei Staubwolken erklärt Daniel Berner: «Hier kam der Hang ins Rutschen. Deshalb verstärken wir die ursprüngliche Natursteinmauer mit diesem Riegel. Das gleiche wird an einer zweiten Stelle, etwas weiter unten, nötig sein.» Aber nicht nur hier muss abgegraben und wieder aufgemauert werden. Denn die Strasse wird in den kommenden Monaten auf der ganzen Baustellenlänge zugunsten der Radfahrer verbreitert.
Deckbelag im 2022
Das geübte Auge erkennt die Abnutzungsspuren sofort. «Sehen Sie diese Einbuchtungen? So fängt es an. Der Belag wird ausgedünnt. Und dann geht es plötzlich schnell.» Daniel Berner spricht vom Deckbelag. Das ist die oberste Schicht der Strasse. Sie besteht aus Asphalt (Bitumen), ist in diesem Fall 4 Zentimeter dick und 24 Jahre alt. Ihre Abnutzung war der Auslöser für die Projektierung der Arbeiten an der Steinerstrasse. «Natürlich versucht man dann, was sonst noch anfällt im gleichen Zug zu erledigen.» In diesem Fall bedeutet das: Hangsicherung, Verbreiterung Fahrradstreifen, Sanierung des bergseitigen Mauerwerks.
Mittlerweile wird seit fast zwei Wochen gearbeitet. Das unstete Wetter hatte den Start etwas verzögert. Ziel des Kantons ist die Fertigstellung in der nächsten Bausaison im Jahr 2022. Heuer konzentriert man sich hauptsächlich auf die Talseite. «Nächstes Jahr folgen dann die Mauer auf der Bergseite und schliesslich der Belagseinbau.»
Breit und schwer
Auch in Zukunft wird die Steinerstrasse nur einen Radstreifen zu bieten haben – und zwar aufwärts. «Dort ist er auch wichtig. Abwärts brauchen Velos weniger Platz als beim Hochstrampeln», so Daniel Berner. Und es wird deutlich mehr Platz geben: Der Streifen wächst von 80 auf 160 Zentimeter an. Damit verbreitert sich die Fahrbahn auf 7,35 Meter. Diese Fahrbahn erhält später auf der Fläche von 1,1 Kilometern 4 Zentimeter frischen Deckbelag. Dessen Gewicht: Rund 800 Tonnen. «Diese Zahl ist schon beeindruckend. Aber das ist auch eine ziemlich grosse Fläche.» Die Kosten für das Projekt belaufen sich deshalb auch auf 2,9 Millionen Franken – die Gemeinde übernimmt davon 170’000 Franken.
Derzeit wird der Verkehr mit einer Lichtsignalanlage einspurig geführt. Grundsätzlich ist geplant, die Arbeiten wenn immer möglich unter Verkehr durchzuführen. Der grosse Vorteil dieser Baustelle: Es gibt keine direkten Anwohner und sie kann über das bestehende Strassennetz gut umfahren werden. Wohl mit ein Grund dafür, dass es bei der Auflage keinerlei Einsprachen gab. tiz