Bildbericht: Aline Auer
Musik aus der Zeit der italienischen Renaissance sowie des deutschen Frühbarock, zauberhaft gespielt vom Quartett Christian Sturzenegger, Sebastian Koelmann, Alain Pasquier und Werner Keller auf ihren kostbaren alten Barock-Posaunen, begleitete die Gedanken von Pfarrerin Andrea Anker durch den feierlichen Pfingstgottesdienst mit Abendmahl.
An Pfingsten, dem 50. Tag nach Ostern, hat sich das Pfingstwunder ereignet. Es bedeutet einerseits den feierlichen Abschluss der Osterzeit am 8. Sonntag nach Ostern und gleichzeitig das Kommen des Heiligen Geistes.
Und um diesen ‚Heiligen Geist’ drehten sich denn auch die Gedanken von Pfarrerin Andrea Anker, die ihrer Predigt den Vers aus Joh 3,8 zugrunde legte: „Der Geist weht, wo er will“. Mit dieser Freiheit des Geistes hatte die Kirche als Institution immer wieder ihre liebe Mühe. Und heute, zugegeben, herrscht zumindest im christlichen Europa weitgehende Windstille. Aber früher oder später weht er wieder, der Wind des Heiligen Geistes. Und dabei wirkt er – wie man vom Evangelisten Johannes lernen kann – im Verborgenen, im Innern, im Zwischenmenschlichen; er deckt die Wahrheit auf, er erweist sich als „Paraklet“, als Beistand und Fürsprecher, und seine wichtigste Gabe ist die Liebe, wie es auch Paulus im 1. Korintherbrief betont hat. Die Freiheit des Geistes ist keine Willkürfreiheit, sondern ist von der Liebe geleitet und begrenzt, im Sinne des berühmten Satzes von Augustinus: „Liebe – und dann tu, was du willst!“
Mit diesen hoffnungsvollen Gedanken entliessen Pfarrerin Andrea Anker, ihre Abendmahlshelfer und die Organistin die Gottesdienstbesucher in den Pfingstsonntag.