Seit 2013 ist Heinz Jucker dem Touring Club Appenzell Ausserrhoden vorgestanden; am Montagabend gab er diese Funktion ab – so wie es die Reglemente des TCS für 70-jährige Amtsträgerinnen und -träger vorsehen. Rund 160 Personen hatten sich im Herisauer Casino-Saal zur 70. Hauptversammlung eingefunden, darunter 93 Stimmberechtigte. Als Nachfolger von Heinz Jucker wird der Teufner Patrick Kessler gewählt.
Vizepräsident Christian Baumberger und mehrere Redner würdigten den abtretenden Präsidenten des mit rund 7000 Mitgliedern grössten Vereins Ausserrhodens. «Wir haben zusammen etwas bewegt», freute sich Herisaus Gemeindepräsident Max Eugster im Zusammenhang mit dem Engagement für den «Zubringer Appenzellerland». In Heinz Juckers Zeit sei die Polizei immer wieder im Bereich der Sicherheit gemeinsam mit dem TCS unterwegs gewesen, sagte Reto Cavelti, der Kommandant der Ausserrhoder Kantonspolizei. TCS-Zentralpräsident Peter Goetschi lobte Heinz Jucker für dessen Arbeit in der Sektion («die habe ich aus der Ferne beobachtet») und das Engagement im Zentralclub («das habe ich aus direkter Nähe erleben dürfen»). Ständerat Andrea Caroni ergänzte seine Ausführungen zu «Mobilitäts-Themen in Bern» mit dem Dank an den abtretenden Präsidenten. Marcel Aebischer, der Präsident der benachbarten Sektion SG-AI, sprach von einer hervorragenden Zusammenarbeit und «langen gemeinsamen Zugfahrten nach Bern oder Genf». Auf diesen werde er nun auch Heinz Juckers Nachfolger näher kennenlernen.
Der Entwicklung Rechnung tragen
Der neue Präsident heisst Patrick Kessler. Er wurde einstimmig gewählt, kommt aus Teufen, ist 54 Jahre alt und als Geschäftsführer Handelsverband Swiss tätig. Christian Baumberger sagte, Patrick Kessler sei die Ideallösung, aufgrund seiner Führungserfahrung, seiner Bindung zum Kanton, seiner Sprachfähigkeiten und seines langjährigen politischen Engagements in der FDP-Fraktion des Kantonsrates. Kessler bezeichnet sich als klassischen, vernetzten Mobilitätsnutzer. «Es geht nicht darum, das eine gut und das andere schlecht zu reden, sondern das Zusammenspiel der verschiedenen Verkehrsmittel zu optimieren: Wie nutzt man die Mobilität klug? Welche Modelle machen Sinn?» Der TCS als Verein mit einer sehr grossen Geschichte sei eine Organisation, die geeignet sei, diesbezüglich wichtige Schritte zu gehen, weiterhin der Sicherheit und der technischen Entwicklung Rechnung zu tragen.
Musikalischen Abschiedswunsch erfüllt
Die sechs übrigen Vorstandsmitglieder (Christian Baumberger, Micheline Schicho, Peter Aeschlimann, Thomas Naef, Sarah Crettaz und Jonas Meier) wurden wiedergewählt. Im Wissen um seine Verabschiedung, die Reden und die Vorstellung des neuen Präsidenten verwies Heinz Jucker auf die Informationen zu Anlässen, Kursen und Jahresprogramm im TCS-Magazin und trug nur einen kurzen Bericht vor – «den kürzesten, den ich je verfasst habe», wie er meinte.
Die Rechnung schloss bei einem Gesamtaufwand von rund 141’000 Franken mit einem Ausgabenüberschuss von rund 6000 Franken. Für das Jahr 2023 rechnet der TCS AR mit Ausgaben von rund 130’000 Franken und einem ausgeglichenen Abschluss. Der Mitgliederbeitrag an die Sektion bleibt auf der bisherigen Höhe. Traditionellerweise wurden die Personen, die seit 50 Jahren TCS-Mitglied sind, an der HV auf der Bühne geehrt. Nach dem Essen erfüllte sich Heinz Jucker mit dem Auftritt der «Blechrundi» (einer Kleinformation aus den Reihen der «Fidelen Humpa-Spatzen») einen persönlichen Abschiedswunsch: Er spielt seit 60 Jahren begeistert Blasmusik. pd