Damals eröffnete ein gewisser Oskar Fässler in Appenzell eine Spenglerei. Er starb in jungen Jahren während des Aktivdienstes 1914/18 an der Spanischen Grippe. Sein Nachfolger, Sohn, Oskar II, war gerade einmal 10 Jahre alt. Nach Schulzeit und Lehre trat er in die väterlichen Fussstapfen, baute die stillgelegte Spenglerei in den 30er-Jahren wieder auf und übergab sie später an seine Söhne. Die Firma nannte sich nun Oskar Fässler und Söhne.
1962 eröffnete einer der beiden Söhne, Oskar III, der Vater der heutigen Betriebsinhaber, einen zweiten Unternehmensstandort in Teufen. 1972 kam es jedoch zur Auftrennung des väterlichen Geschäfts zu eigenständigen Betrieben. Auch das Haustechnikgeschäft in Appenzell wird unterdessen in vierter Generation weitergeführt.
Die vierte Generation am Ruder
2002 übernahmen Peter und Oskar die Firma vom Vater. Die 1967 geborenen Zwillinge ergänzen sich ideal: Peter, gelernter Sanitärzeichner und Technischer Kaufmann, ist für die Administration und Planung zuständig, sein Bruder Oskar IV, der letzte seines Namens, Sanitärinstallateur und Zeichner, arbeitet lieber an der Front. Neben den traditionellen Feldern Sanitär, Bad-Umbau und Heizung hat sich das Unternehmen auch auf die Realisierung von Wärmepumpen und Solaranlagen spezialisiert.
Nachhaltigkeit ist ihnen wichtig. So machen sich die Brüder oft Gedanken zur Umwelt und zur rasanten Zersiedelung ihres Dorfes. Peter zeigt auf eine grosse MFH-Überbauung gleich vor dem Fenster, die bald die freie Sicht auf den Alpstein verstellen wird. Auch seine Firma erhält oft Aufträge für grössere Neubauten am Ort. Am meisten Freude macht ihnen jedoch der fachgerechte Umbau alter Bausubstanz.
Heute beschäftigt die Firma acht Mitarbeiter, zwei davon sind Lehrlinge. Das Durchschnittsalter liegt unter 30 Jahren. Gegen 50 Nachwuchsleute haben hier ihre Ausbildung genossen; viele von ihnen sind später selbständig geworden und haben eigene Firmen in der näheren und weiteren Region gegründet.
Die Geschichte der Oskars dürfte allerdings in absehbarer Zeit zu Ende sein. Zwei Mädchen bilden die fünfte Generation – dass sie in die Branche einsteigen werden, sei eher unwahrscheinlich, sagt ihr Vater Peter schmunzelnd. EG