Ortsgeschichte: Mehr als nur ein weiteres Buch…

05.09.2012 | Erich Gmünder

«Die Beschäftigung mit der Vergangenheit soll dazu beitragen, dass sich die Bewohnerinnen und Bewohner mit Teufen identifizieren – ein Heimatgefühl entwickeln», sagen Martin Ruff, Christine Spring und Julianne Reckhaus von der Kulturkommission der Gemeinde Teufen übereinstimmend.

Die Bevölkerung soll von Anfang an integriert werden, einerseits als Quelle, um das Wissen älterer Bewohner anzuzapfen, anderseits auch bei der Vermittlung der historischen Erkenntnisse, insbesondere an die junge Generation. «Wir wollen eben gerade nicht, dass man einfach einen weiteren schönen Buchrücken in die Familienbibliothek stellt, der dann verstaubt und vergessen wird.»

Offener Prozess

Zwar ist der Druck bereits für 2014 geplant, der Prozess soll dann aber nicht abgeschlossen sein. «Wir wollen eine offene Geschichte. Alle sollen die Möglichkeit haben, ihr Wissen und ihre Erfahrungen einzubringen und damit die Geschichte weiter zu schreiben.»

Mit einem multimedialen Gesamtkonzept, mit Begleitveranstaltungen für Jung und Alt und durch Vernetzung im Internet soll eine lebendige Auseinandersetzung mit dem Dorf und seiner Geschichte ermöglicht werden.

Alles andere als trocken

«Früher galt die Formel, je trockener ein Geschichtsbuch geschrieben ist, desto glaubwürdiger und besser. Heute ist es umgekehrt. Die Geschichte soll keine Patina ansetzen, das Buch soll in moderner Sprache geschrieben werden», sagt Christine Spring. Deshalb wurde mit dem Trogener Kulturschaffenden und Slampoeten Richi Küttel ein Projektleiter angestellt, der nicht selber Historiker ist, und ein Redaktor wird die Texte der verschiedenen Autoren so zusammenführen, dass sich ein lebendiger Erzählfluss einstellt.

«Geschichte entsteht aus Geschichten », sagt dazu Martin Ruff, Gemeinderat und Präsident der Kulturkommission.

Aufwendiges Werk

Die Zusammenarbeit mit externen Fachleuten ist aber nicht billig. Für das Gesamtprojekt inklusive Begleitveranstaltungen und Internetauftritt wird mit einem Bruttoaufwand von 280’000 Franken gerechnet, Einnahmen durch den Buchverkauf sowie allfällige Beiträge von Stiftungen und Sponsoren sind dabei noch nicht berücksichtigt. «Doch das sollte uns dieses Werk Wert sein, geben wir doch damit auch den Lehrkräften und Schülern ein Grundlagenwerk in die Hand, das es bisher in dieser Form nicht gibt», sagt Julianne Reckhaus.

Damit sollen die in loser Folge erschienenen Teufner Hefte abgelöst werden.

Kein dicker Wälzer

An Stoff mangle es nicht, sagt Christine Spring. Trotzdem wurde versucht, sich auf 12 Kapitel zu beschränken, damit nicht ein «Ziegelstein» entsteht, der mehr abschreckend als anregend wirkt. Die Zusatzinformationen sollen deshalb im Internet nachgeführt und laufend aktualisiert werden. «Gut möglich, dass in einigen Jahren, wenn die Erstauflage vergriffen ist, eine aktualisierte Fassung nachgedruckt werden kann.»

Ob das Projekt Ortsgeschichte zustande kommt, hängt nun noch davon ab, ob das Referendum gegen den Kredit ergriffen wird. Dann hätte das Volk das letzte Wort. Die Referendumsfrist läuft am 17. September ab.

Erich Gmünder

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Gemeinderat beantragt Rahmenkredit von 280’000 Franken. weiterlesen… 9. 08. 2012 |

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