Als ich mich dem Zimmer im Unteren Gremm nähere, höre ich schon von weitem ein freudiges Gebell. Ein sympathischer Mann begrüsst mich. Voran ein kleiner lebhafter Jack Russell-Rüde, der an mir aufspringt. «Er ist aufgeregt und spürt, dass jemand auf Besuch kommt», sagt sein Meister.
Das Zimmer von Josef Winkler, genannt Csybi, ist gross und hell. Fünf Jahre sei er nun hier. Das Ehepaar Winkler gehörte zu den ersten Bewohnern im Haus Unteres Gremm. Vor drei Jahren ist seine Frau leider gestorben.
Ohne Silas wären seine Frau und er damals nicht ins Altersheim gezogen. Er fühle sich sehr wohl hier. Einen Teil seiner Möbel aus dem Haus in Teufen nahm er mit und richtete sich ein gemütliches «Zuhause» ein. In einer Ecke lacht mir Patrick Winkler, der FCSG-Fussballer, auf einem grossen Bild entgegen. Er sei das jüngste von vier Kindern. Heute ist Patrick Winkler Trainer der Juniorenabteilung beim FC St.Gallen.
Auch Josef Winkler war ein begeisterter Fussballer und hat acht Jahre beim FC St.Gallen «tschuttet». Zum Glück habe er vier wunderbare Kinder, die in der Umgebung wohnten und ihn oft besuchten.
Der kleine achtjährige Racker ist inzwischen ruhig geworden und sitzt brav neben seinem Herrchen auf dem Sofa. Der Hund sei sein Kumpel und bedeute ihm sehr viel. Die Mitbewohner mögen ihn. Auch dem Personal macht Silas Freude. Er habe auch kein Problem mit anderen Hunden.
Obwohl lange Wege dem 82-jährigen Mann allmählich Mühe bereiten, geht er mit Silas dreimal täglich aus dem Haus. Und das bei jedem Wetter. Falls sein Hund einmal sterben würde, wäre er sehr traurig. Und wenn er zuerst gehen müsse von dieser Welt, kümmere sich eines der Kinder um seinen Liebling. Félice Angehrn