Natalie Fuchs
Der Gottesdienst in der katholischen Kirche in Teufen fand am letzten Sonntag, 10. November, mal in einer etwas anderen Form statt. Grund dafür war ein besonderer Gast: Korpskommandant Aldo C. Schellenberg, Chef Kommando Operationen und damit einer der höchsten Schweizer Militär, nahm sich die Zeit für ein «Gespräch an der Kanzel».
Anstelle der Predigt befragte Diakon Stefan Staub den Chef über alle militärischen Operationen der Schweizer Armee zu hoch aktuellen gesellschaftlichen Themen. Krieg und Gewalt, ethnische Vertreibungen, Flucht und Amok sind in Europa gegenwärtig. Tagtäglich werden wir in den Medien mit Bildern von zerbombten Dörfern, verletzten Menschen oder weinenden Kindern konfrontiert. Szenen, die wir uns auf der Sonnenseite der Welt nur schwer vorstellen können. Aldo C. Schellenberg hat in seinem Beruf immer wieder mit solchen Ereignissen, Verlusten und Unglücken zu tun, doch auch er ist nicht abgehärtet. Wie er betont, braucht es einen starken Glauben und Überzeugung, um mit solchen Geschehnissen umgehen und Entscheidungen treffen zu können. Dazu muss er nicht unbedingt am Sonntag in die Kirche gehen, sondern schöpft Kraft aus der Begegnung mit Menschen, die ihn in schwierigen Zeiten begleiten. Dafür braucht es auch nicht viele Worte, wie er sagt. Da sein genügt. Angesprochen auf den Tod erzählt Schellenberg von einem widerkehrenden Traum, der offenbarte, dass auch er Angst vor dem Sterben hat. Insbesondere davor, nicht genügend Zeit zu haben, um Dinge wiedergutzumachen. Für die musikalische Umrahmung der Feier sorgten die Familienkapelle «Tüüfner Gruess». Im Anschluss an den Gottesdienst waren alle herzlich zu einem Apéro vor der Kirche eingeladen, wo sich die Gelegenheit für persönliche Gespräche und die Begegnung mit dem Korpskommandanten Aldo C. Schellenberg bot.