Sepp Zurmühle
Die knapp 100 Mitarbeitenden – davon ca. 50 Ingenieure – der NUM AG entwickeln Automations-Soft- und Hardware und bearbeiten mit zehn Niederlassungen weltweit den Markt von Teufen aus. Mitinhaber und CEO Peter von Rüti erzählt über «seine Firma» – und lädt die Bevölkerung zur Besichtigung ein.
Wussten Sie, dass die NUM AG Lustmühle Hauptsitz des gleichnamigen, weltweit tätigen Unternehmens mit total ca. 250 Mitarbeitenden ist? Die NUM AG hat sich auf die Steuerung und Regelung von Maschinen und Anlagen spezialisiert. Sie verfügt über gut 50 Jahre Erfahrung in der Entwicklung von CNC-Systemen.
Hirn- und Nervensystem entwickeln
CNC steht für «Computerized Numerical Control», übersetzt «computergestützte numerische Steuerung». In Analogie zum Menschen ist NUM das «Hirn- und Nervensystem» von Maschinen, damit diese genau nach den Bedürfnissen der Hersteller und Kunden arbeiten. Hier spricht man von Automation.
«Je präziser und schneller eine möglichst komplexe, mehrachsige, computergesteuerte CNC-Anlage irgendwo auf der Welt funktionieren soll, desto mehr sind unser Wissen und Können gefragt», sagt CEO Peter von Rüti, der seit 1985 für die Firma arbeitet und heutiger Mitbesitzer der NUM AG ist.
Die vielen Elektro-, Maschinenbau- und Regeltechnik-Ingenieure der NUM AG entwickeln komplexe, anwendungsspezifische CNC-Automationslösungen und liefern diese inkl. Hardwarekomponenten in die ganze Welt. Kunden sind hauptsächlich Maschinenbauer, welche Apparate für die unterschiedlichsten Anwendungen herstellen, von der Automobil- oder Uhrenindustrie über Maschinen zur Bearbeitung von Holz, Metall, Kunststoff, Stein oder Glas bis hin zur Elektro- und Medizinaltechnik.
Neben Neuteilen werden in der Lustmühle auch Ersatzteile für ältere (und alte) NUM-Anlagen gelagert und ausgeliefert. 2013 wurde das neue Logistikcenter für Neu- und Ersatzteile mit 2300 m2 Nutzfläche erstellt. Im obersten Stock befindet sich die interne Kantine für die Mitarbeitenden mit schönstem Fernblick.
Wie ist die NUM AG entstanden?
Die heutige Firma ist über «Umwege» aus der 1957 in Niederteufen gegründeten Güttinger AG hervorgegangen. Die Güttinger AG entwickelte bereits damals einen der ersten Analogrechner der Welt. 1961 begann für die heutige Firma das NC-Zeitalter. In den 70er-Jahren war NUM eine französische Automationsfirma, welche 1978 aus der Telemecanique, als eigenständige Firma unter dem Namen NUM, ausgegliedert wurde. NUM kaufte 1981 die damalige Güttinger AG, welche dadurch zur NUM Güttinger AG wurde. 1990 kam Servomac Italien dazu.
Ebenfalls in den 90er- Jahren schloss sich Telemecanique, die Mutterfirma von NUM, dem Schneider-Electric Grosskonzern (ca. 85‘000 Mitarbeiter in 130 Ländern) an. Dort jedoch hatte die NUM Güttinger AG nur eine Aussenseiterstellung. Zusammen mit weiteren weltweiten Niederlassungen wurde die Firma NUM Güttinger AG 2006 von einem Investor und dem Management übernommen und in der NUM Gruppe zusammengefasst und gleichzeitig der Hauptsitz von Paris nach Teufen verlegt.
Weil teilweise Schweizer Personal fehlt, kommen auch hochspezialisierte Mitarbeitende aus dem Ausland, und sie fühlten sich in Teufen und Umgebung sehr wohl, sagt Peter von Rüti. Die NUM AG betreibt heute weltweit 11 Technologie-Centers mit den Bereichen Applikationsentwicklung, Verkauf und Service sowie zahlreiche Agenten und Kontaktpunkte.
Tag der offenen Tür
Peter von Rüti und sein Team geben vertieften Einblick in ihren Alltag und erteilen Auskünfte zur Entwicklung und Produktion der CNC-Systeme. Informieren können sich die Besucher auch über das Solardach, mit welchem 2/3 der gesamten benötigten Energie vom Standort Teufen (Lustmühle) abgedeckt werden kann.
Neben dem Rundgang ist für Unterhaltung gesorgt. Im Festzelt gibt es Speis und Trank und für die Kinder eine Hüpfburg.
Samstag 17. Mai, 10.00 bis 17.00 Uhr.