Nicht für Pendler, für Stickereien wurde das "Gääserbähnli" einst gebaut

04.10.2018 | TPoscht online
ruckhalde willi mueller (168)
Aus Anlass der Eröffnung des Ruckhalde-Tunnels der Appenzeller Bahnen gestaltet der Museumsverein Appenzeller Bahnen gleichzeitig zwei Ausstellungen. Zudem wird ein Buch über die Entstehungs-Vorgeschichte dieser Bahnstrecke veröffentlicht. Vernissage ist am Samstag, 6. Oktober um 11 Uhr im Rathaus St. Gallen.
  • Die Ausstellung im Rathaus St. Gallen dokumentiert die Vorgeschichte des Bahnbaues in den 1870er und 1880er Jahren.
  • Im Foyer der Gewerblichen Berufsschule im Riethüsli wird der aktuelle Tunnelbau gegenübergestellt.
  • Gleichzeitig haben der Teufner Willi Müller und der Herisauer Hans Hug ein Buch herausgegeben. Darin werden zum Teil völlig neu entdeckte Akten der Vorgeschichte zum Bau der Appenzeller Strassenbahn/St. Gallen – Gais – Appenzell-Bahn (SGA) aufgearbeitet.

Die Appenzeller Fabrikanten und ihre Bahn

Nicht als Bahn für die Städter, die sich nach der lieblichen Landschaft des Appenzellerlandes sehnen, war sie gedacht. Nicht als Pendlerbahn für Arbeitskräfte der St.Galler Stickereibarone. Umgekehrt: die Ausserrhoder Fabrikanten suchten Anschluss an die Welt via die Eisenbahn, die seit 1856 von Zürich bis nach St.Gallen führte. Die Wirtschaftskrisen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts liessen den ersten Versuch 1877 ersticken. Selbst die Unterlagen dazu verschwanden im Dunkel des Vergessens.
Das «Gaiserbähnli»: Der zweite Anlauf ab 1882 brachte dann unter vielen Mühen und Schwierigkeiten 1889 den Erfolg. Die «Vereinigten Schweizerbahnen» strebten nach einer Versuchsstrecke für eine Ostalpen-Transversale und glaubten sie in den appenzellischen Hügeln zu finden. Ihre tatkräftige, aber durchaus eigennützige Mithilfe führte über einen wahren Stolper- und Irrweg zum „Gaiserbähnli“. Das Buch geht ebenso wie die Ausstellung im GBS-Foyer  auf die komplizierte Vorgeschichte in St. Gallen ein und zeigt die wirtschaftlichen und sozialen Hintergründe auf, welche die Appenzel­ler Fabrikanten und später auch die Vereinigten Schweizer Bahnen (V.S.B.) veranlassten, diese Bahnstrecke zu erstellen. Die Autoren Willi Müller, Teufen und Hans Hug, Herisau, beschreiben auf der Grundlage der bis 2017 verschollen geglaubten Originalunterlagen den kurven- und ränkereichen Weg, der zwischen 1871 und 1889 zum Bau einer Bahn von Gais nach St.Gallen führte (siehe auch TP 4/2018). Gleichzeitig bietet das Buch einen spannenden Einblick in die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Verhältnisse im späten 19. Jahrhundert. ****************** Die Fabrikanten und ihre Bahn, 200 Seiten, CHF 24.– plus Versandkosten. Museumsverein Appenzeller Bahnen, Postfach 18, 9050 Appenzell, http://www.bahnmuseum-appenzell.ch oder im Museum in Wasserauen immer Samstags und Sonntags von April bis Oktober. [post_teaser id=“111343″]

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