Timo Züst
In den vergangenen fünf Wochen herrschte in der Sporthalle Landhaus trotz der Sommerferien Hochbetrieb. In dieser kurzen Zeit wurden alle Akustikwände und -decken ersetzt und die Beleuchtung erneuert.
Von den rund 900 Schalltafeln ist nur noch rund ein Drittel übrig. Sie und eine Lage Fliess haben den weichen Boden der Sporthalle Landhaus in den vergangenen fünf Wochen geschützt. Vor den Schuhen der bis zu 25 Handwerker, vor Gerüststangen, herunterfallenden Hämmern oder dem Gewicht der Hebebühne. In einer Ecke der Halle steht noch immer ein Gerüstblock. Er reicht bis unter die Decke. Das war auch nötig. Denn die Sommerferien wurden in der Sporthalle für den Einbau neuer Akustikwände und -decken sowie einer modernen, leistungsstärkeren Beleuchtung genutzt. „Der enge Zeitrahmen war die wohl grösste Herausforderung“, sagt Sandro Meng. Der 30-jährige Teufner ist Projektleiter bei der Gisel + Partner AG und zuständig für diese Baustelle. Dank der minuziösen Vorbereitung und des grossen Einsatzes der Handwerker kann er jetzt schon sagen, dass die Halle am kommenden Montag für die erste Turnstunde wieder bereit sein wird.
UV-Strahlung und Isolation
Auslöser für die Sanierungsarbeiten war der Zustand der bisherigen Akustikwände. Sie bestehen aus drei Schichten: einer Isolation aus Mineralwolle, einem darüberliegenden Fliess und einem Holzrost. Jener Rost, der vor rund 30 Jahren eingebaut wurde, wies zwischen den Holzlatten deutlich grössere Lücken auf als die neue Variante. „Dadurch gelangten viele UV-Strahlen zum Fliess und fügten dem Material über die Jahre Schaden zu“, erklärt Sandro Meng. Schliesslich hatte es sich so weit zersetzt, dass es in Form von Pulver auf den Hallenboden rieselte. Für die neuen Akustikwände musste aber nicht alles weggeworfen werden. Rund 90 Prozent des Isolationsmaterials wurde wieder eingebaut. Entsorgt wurden lediglich jene Stücke, die aufgrund der Schäden nicht mehr verwendet werden konnten. Die Deckschicht besteht wiederum aus Holz. Die Latten liegen nun aber deutlich enger beieinander. „Die Elemente sind speziell für Turnhalle konzipiert. Sie halten viel aus und liefern einen deutlich besseren Dämmwert“, so Meng. Insgesamt wurden in der Sporthalle rund 1500 Quadratmeter dieser neuen Elemente verbaut. Das betrifft die Haupthalle, aber auch den Gang, die kleiner Halle und den Eingangsbereich.
1. Liga Beleuchtung
Die Bauzeit wurde auch genutzt, um die veraltete FL-Beleuchtung der Halle durch eine moderne LED-Variante zu ersetzen. Das Ziel dabei war eine 1.-Liga-Beleuchtung. „Dafür muss man im gesamten Raum eine vorgeschriebene Lumen-Zahl erreichen.“ Für die entsprechenden Berechnungen wurde ein Spezialist beigezogen. Das Resultat sind kreisrunde LED-Scheinwerfer, deren Leistung je nach Bedarf erhöht oder gesenkt werden kann. „Geht man aufs Maximum, wären wir 1.-Liga-tauglich“, so Meng.
Für die Akustikwände und -decken sowie die Beleuchtung war ein Budget von 700’000 Franken vorgesehen. Laut Projektleiter Sandro Meng bleiben die Ausgaben in dem vorgesehenen Rahmen.
Statik nicht tangiert
Seit dem Einbruch des Dachs der GBS-Turnhalle im Riethüsli im Jahr 2009 ist das Thema Statik bei Turnhallen-Umbauten ein Muss. Die Sporthalle Landhaus war bereits vor Jahren auf Ihre Tragfähigkeit überprüft worden. Damals wurde die Statik auch mit zusätzlichen Stützelementen verbessert. Um die Grenzwerte – betrifft auch die erlaubte Menge an Schnee – nicht zu verändern, durfte das Gewicht der neuen Decken und Wände das der vorherigen nicht überschreiten. „Zudem haben wir streng darauf geachtet, die Hauptpfeiler in keiner Weise zu beschädigen. Auch nicht für die Montage der Scheinwerfer“, sagt Sandro Meng.