Die weit über die Region hinaus bekannte Fotografin Amelia Magro fotografierte, bis eine heimtückische Krankheit sie zwang, die Kamera aus der Hand zu legen. Nara Büchel betreut in Teufen den reichen fotografischen Nachlass ihrer früh verstorbenen Tante und hat nun 12 Bilder für den neuen „Appenzeller Bildkalender 2015“ ausgewählt.
Der „Appenzeller Bildkalender“ wurde während 27 Jahren vom Appenzeller Verlag (Schläpfer) erfolgreich und in grosser Auflage ediert – letzte Edition war 2002. Im Dezember 2003 verstarb Amelia Magro. Die grafische Gestaltung des Kalenders machte ihr Schwager Kurt Büchel, Vater von Nara Büchel. Der Kalender war beliebt und in sehr vielen Haushalten zu finden und wurde von vielen Firmen auch für Kundengeschenke ins Ausland nachgefragt.
Nach der Sonderausstellung zum Werk von Amelia Magro 2009 im Brauchtumsmuseum Urnäsch hat Nara Büchel den Faden zur Gestaltung und Herausgabe eines Magro-Kalenders wieder aufgenommen. Mit neuem Erscheinungsbild wurde der Kunst-Bildkalender ab 2011 bis 2014 viermal vom Appenzeller-Medienverlag gedruckt und schliesslich aus dem Kalender-Programm entfernt.
Nara Büchel hat sich deshalb entschieden, den Kalender wieder jedes Jahr in Eigenregie herauszugeben. Dahinter steht ihr Anliegen, die kunstvollen Fotografien ihrer Tante mit zeitdokumentarischem Wert lebendig zu erhalten. Die ausgewählten Kleinbild-Dias wurden von Alice Lautenschlager vom gleichnamigen Fotogeschäft digitalisiert und gleichermassen fachkundig wie liebevoll restauriert. Entstanden ist eine gelungene Wiedergabe der stimmungsvollen Bilderwelt von Amelia Magro, welche auch heute noch auf Begeisterung stösst.
Amelia Magro, 1937–2003
Aufgewachsen in einer kinderreichen Familie in einem Dorf in der norditalienischen Provinz Treviso, wanderte sie 1955 zu einer ihrer Schwestern ins appenzellische Stein aus. Hier machte sie im Grafikatelier ihres Schwagers Kurt Büchel erste Erfahrungen mit der Fotografie.
Begeistert von der Welt der Fotografie, erlernte sie dieses Handwerk bei Foto Schoch in Herisau und erweiterte als freischaffende Fotografin (ab 1970) fortwährend ihre Kenntnisse und ihr Können bei bedeutenden Fotografen sowie in der Zusammenarbeit mit ihrem Schwager, in dessen Werbegrafik-Atelier sie auch Zugang zur Reportage- und Industriefotografie fand. Begeistert experimentierte sie mit verschiedenen Techniken und Gestaltungselementen, wie zum Beispiel der Überblendung, mit der sie ihre Bilder zu poetischen Kompositionen formte.
Die Bilder, alle in analoger Foto-Technik – meist mit einer Leica – aufgenommen, erzählen Geschichten von Menschen und ihrer Arbeit, sie zeigen Appenzeller Landschaften in besonderen Stimmungen und Wettersituationen.
Immer auf der Suche nach dem besonderen Licht und nach atmosphärischer Dichte hat sie mit ihrer Kamera nicht nur abgebildet, sondern im gewissen Sinne auch „gemalt“. Amelia Magro hat im Appenzellerland und weit darüber hinaus Spuren hinterlassen. Nicht nur mit ihren Bildern in 27 Appenzeller Bildkalendern und zahlreichen Büchern, sondern ebenso mit ihrer offenen und unkomplizierten Art, den Menschen zu begegnen. pd.
Fr. 45.–; Format 33×49 cm. Bestellung per E-Mail: info@ameliamagro.ch oder telefonisch 079 635 06 46. Bestellte Kalender können nach Absprache entweder in Teufen an der Göbsistrasse 709 abgeholt oder zum Bestimmungsort geliefert werden.