Wahlen und Geschichten mit Musik

17.02.2024 | Sepp Zurmühle
Vorstand_Lesegesellschaft
v.l.n.r. vorne: Daniel Ehrenzeller, Andreas Tobler, Roland Stieger (bisher) v.l.n.r. hinten: Andrea Anker, Florian Lieberherr, Marie-Theres Suter-Gmünder, Alexander Assmus (alle 4 neu gewählt), Marion Frey und Petra Schmidt (bisher). Fotos: Sepp Zurmühle

Der Start in die Selbständigkeit ist dem Verein Lesegesellschaft geglückt. Vier neue Vorstandsmitglieder wurden in den nun neunköpfigen Vorstand gewählt. Valeria Küng erzählt tiefgründige Kurzgeschichten, musikalisch und gesanglich begleitet durch ihre Schwester Clarigna. Ein beeindruckendes Erlebnis.

Gut 50 Personen treffen sich am Donnerstagabend, 15. Februar, zum offerierten Apéro im Lindensaal. Um 19 Uhr begrüsst Präsident Daniel Ehrenzeller zur Hauptversammlung. Gespannt war man auf die Ergebnisse im ersten Geschäftsjahr nach der Loslösung der Bibliothek von der Lesegesellschaft.

Erfolgreiche «Scheidung»

«Vor einem Jahr haben wir nicht recht gewusst, wie es mit der Lesegesellschaft, zumindest wirtschaftlich, weitergehen wird», erinnert sich Daniel Ehrenzeller. «Wie viele Mitglieder werden uns treu bleiben, bzw. wie viele werden wir verlieren?» Wer sowohl bei der Bibliothek und in der Lesegesellschaft Mitglied bleiben wollte, musste seit 2023 pro Organisation je 30 Franken Mitgliederbeitrag einzahlen, gegenüber 40 Franken zuvor.

Der Präsident spricht denn auch von einer «durchaus gelungenen Scheidung». Von den gut 400 Mitgliedern blieben 300 der Lesegesellschaft treu. Da neu nicht nur 10 Franken pro Mitglied in die eigene Kasse fliessen, sondern 30, wirkt sich dies unter dem Strich positiv aus. Weiter berichtet die abtretende Kassierin, Karin Sutter, von einem ausserordentlichen Ertrag von 10’000 Franken, der aus der Auflösung von stillen Reserven des «Vorgängervereins» resultiert. Dies führt im Geschäftsjahr 2023 zu einem Gewinn von 10’976.51 Franken, wodurch das Vereinsvermögen per Ende 2023 entsprechend auf komfortable 53’952.49 Franken ansteigt. «Wir sind jetzt ein reicher Verein», merkt Karin Sutter an. «Und dies ist doch sehr schön, denn es ermöglicht den Vereinsmitgliedern weiterhin den Zugang zu interessanten, regionalen Kulturangeboten.»

In der Rolle als Leiterin der Bibliothek Teufen unterstreicht Karin Sutter, dass sich auch für die Bibliothek die Selbständigkeit durchaus schon bewährt habe und der richtige Weg für die Zukunft in Richtung noch grösserer Professionalität sei. Man darf «die Scheidung» demnach als Win-Win-Situation für beide Seiten bezeichnen.

Neuer Vereinsvorstand

Karin Sutter und Clarissa Zurwerra treten aus dem Vorstand aus. Ihr grosses Engagement wird mit Worten von Präsident Daniel Ehrenzeller, einem kleinen Präsent und viel Applaus aus dem Publikum verdankt.

Auch bei den Rechnungsrevisoren gibt es einen Rücktritt. Christian Labhart kann heute Abend krankheitsbedingt nicht anwesend sein. An seiner Stelle nimmt seine Ehefrau Susanne die Verdankungen und den Applaus entgegen.

Neu in den Vorstand gewählt sind: Andrea Anker (seit 12 Jahren evangelische Pfarrerin in Teufen), Alexander Assmus (seit 2023 GLP-Kantonsrat), Florian Lieberherr (im Studium) und Marie-Theres Suter-Gmünder aus Niederteufen. Sie übernimmt spontan die Kassaführung des Vereins und damit die Nachfolge von Karin Sutter. Diese erklärt sich bereit, neu als Revisorin, zusammen mit Peter Elliker, zu amten.

Damit sind alle Ämter des Vereins für ein weiteres Jahr erfolgreich besetzt. Für nächstes Jahr haben der Vereinspräsident und der Revisor Peter Elliker ihre Rücktrittsabsichten angekündigt. Interessierte werden gebeten sich beim Verein zu melden.

Geschichten, Musik, Gesang

Nach der Hauptversammlung dürfen die Anwesenden drei tiefgründige Kurzgeschichten mit psychologischem Hintergrund, ausdrucksvoll erzählt von Valeria Küng, miterleben. Ihre Schwester Clarigna unterstützt die Geschichten mit ihrem einfühlsamen, virtuosen, gefühltransportierenden Geigenspiel und ihrer ausdruckstarken Stimme. Beide Schwestern setzen gekonnt ihre Mimik, Gestik und Theatralik ein und präsentieren damit ein einzigartiges Gesamtkunstwerk – ganz zur Begeisterung des Publikums.

Es geht um Liebe, Gefühlskälte, Tränen, menschliche Distanz und Wärme, Streit und Versöhnung, Gold und innerem Reichtum.

Auch die Zugabe besteht aus einer weiteren Kurzgeschichte in der «ewiges Leben» thematisiert wird. Ohne ein Glas Wein, ohne ein Schnäpschen, ohne Zuckerkonsum, ohne Liebe zu einem Partner, sei es (vielleicht) zu erreichen; zumindest käme es einem auf diese Weise «ewig» vor.

Der laute und langanhaltende Applaus bringt die Freude und Begeisterung des Publikums zum Ausdruck. Bereichert und beschenkt verlassen wir den Lindensaal.

Geschwister Küng

Das scheidende Vorstandsmitglied Clarissa Zurwerra präsentiert die beiden Künstlerinnen zu Beginn ihrer Darbietungen.

Beide Künstlerinnen stammen aus der bekannten Familie Küng aus Steinegg AI. Insgesamt 7 Schwestern und ein Bruder treten seit 1991 in unterschiedlichen Zusammensetzungen und Formationen im weit gefassten Bereich der Volksmusik, als «Geschwister Küng» auf. Es sind dies: Valeria 1977, Leandra 1979, Sidonia 1981, Roland 1982, Clarigna 1983, Laraina 1986, Mirena 1988 und Madlaina 1990. Heute treten die Geschwister Küng als Original Appenzeller Streichmusik auf, v.a. Clarigna und Philomena (beide Geige) und Roland (Hackbrett) zusammen mit weiteren Musikern. Madlaina, Clarigna und Roland haben ein Musikstudium abgeschlossen und sind auch als Musiklehrpersonen tätig. www.geschwisterkueng.ch

Valeria Küng: Sekundarlehrerin, Märchen- und Geschichtenerzählerin www.maerchentraum.ch

«Dank meines Vaters, der meinen Geschwistern und mir täglich vor dem Einschlafen ein Märchen der Brüder Grimm vorlas, durfte ich die zauberhafte Welt der Märchen kennenlernen und in sie eintauchen. Das hat mich bis zum heutigen Tag geprägt. Die Faszination der Märchen und die Freude am Erzählen begleiteten mich später weiter im Unterricht als Primar- und Sekundarlehrerin und auf meinen Reisen in zahlreiche ferne Länder. Das bewog mich dazu, die Ausbildung als Märchenerzählerin bei Mutabor Lützelflüh zu absolvieren (2008). Die lebensbejahende, positive und heilsame Kraft, die in diesen Erzählungen steckt, möchte ich den ZuhörerInnen weiterschenken.

Clarigna Küng: Geigerin, Musikerin, Pädagogin www.clarignakueng.ch

Für die fünfte Tochter der Familie Küng ist die Musik nach wie vor erfüllende Leidenschaft. Geigenunterricht erteilt sie im Appenzellerland, und sie unterrichtet in Kursen und Seminaren. Ihre diesbezügliche Ausbildung beinhaltet zahlreiche Stationen im In- und Ausland. Sie studierte in Feldkirch, Luzern und Wien und schloss mit dem Lehr- und Konzertdiplom ab. Sehr beeindruckt war Clarigna Küng damals von der musikalischen Qualität der Auszubildenden in Wien. «Da war musikalisch eine enorme Qualität vorhanden, was sehr inspirierend war für mich.» Clarigna Küng bietet auch pädagogische und therapeutische Kurse an (Feldenkrais). Bei verschiedenen Formationen ist Clarigna Küng engagiert und freut sich auf jeden konzertanten Auftritt, egal mit welcher Musikgruppe.

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