Die Gemeinde Teufen hat im letzten Jahr eine weitere Befragung zur Einwohnerzufriedenheit in Auftrag gegeben und die Ergebnisse anfangs Mai im Internet mit einer kurzen Stellungnahme des Gemeinderats veröffentlicht. Er hat «erfreulicherweise festgestellt, dass kein unmittelbarer Handlungsbedarf besteht.» Die Tüüfner Poscht hat einzelne Ergebnisse genauer angesehen.
Im Fragebogen wurden zu verschiedenen Themenbereichen (von der Gemeindeverwaltung bis zur Schule, vom Verkehrswesen bis zur Versorgung) eine Vielzahl prägnanter Aussagen gemacht und gefragt, inwiefern sie zutreffen (Erfüllungsgrad) und wie wichtig sie sind (Wichtigkeit).
Weichen die arithmetischen Mittel der Antworten voneinander ab, sind sie «übererfüllt», aber nicht so wichtig, oder aber wichtig, jedoch noch nicht im gewünschten Mass erfüllt. Letztere rufen nach Massnahmen, decken also einen Handlungsbedarf auf.
Zebrastreifen und Radfahrerwege
Für viele Befragte ist die Gewährleistung der Sicherheit auf dem Schulweg wichtig, aber durch die Gemeinde nicht im gewünschten Ausmass erfüllt.
So wird in den persönlichen Bemerkungen auf das Aufheben der Zebrastreifen und auf fehlende Radfahrerwege hingewiesen und die Einführung von Verkehrsdiensten, von Velostreifen sowie von Tempo 30 im Dorf, beim Hechtplatz und bei den Bahnhaltestellen empfohlen. In einer Befragtenreaktion heisst es: «Wir haben weder einen sicheren Veloweg zwischen Teufen und Niederteufen, noch sind die Bahn- und Strassenübergänge für Kinder sicher.»
Schlechte Anbindung an die SBB
Ähnliches lässt sich auch zum Fahrplanangebot des öffentlichen Verkehrs sagen. Aus der Zufriedenheitsbefragung geht klar hervor, dass es nicht den Erwartungen entspricht. Sowohl im regionalen Bereich (Richtung Speicher/Trogen und Herisau) als namentlich auch bei der SBB-Hauptachse Richtung Zürich werden die Anschlüsse als unbefriedigend beurteilt: «Der Fahrplan der AB ist nicht mit der SBB abgestimmt», heisst es verschiedentlich in den persönlichen Bemerkungen,was zu langen Wartezeiten führt: «Taktung und Verbindung von/nach Zürich sind katastrophal.»
Zu viel Kalk im Wasser
Für viele Befragte hat die Qualität des Trinkwassers grosse Wichtigkeit, entspricht aber nicht vollumfänglich ihren Bedürfnissen. So wird insbesondere kritisiert, das Trinkwasser sei zu kalkhaltig: «Haushaltgeräte erleiden immer wieder Schäden», und: «Das Wasser ist ungefiltert nicht geniessbar.»
Besser als vor vier Jahren
Bereits 2009 hatte Teufen eine Zufriedenheitsbefragung durchgeführt. Interessant ist, dass in verschiedenen Bereichen, so in der Sozial- und Altersbetreuung, im Steuerwesen, bei der Entsorgung und der Versorgung, bei der Gemeindeverwaltung und Infrastruktur sowie speziell bei der Information die Beurteilung 2013 besser ausgefallen ist und somit keine Massnahmen von der Gemeinde notwendig sind. Vielen Befragten spricht diese Reaktion deshalb aus dem Herzen: «Ich finde es einfach sehr schön hier.» EN.
100 potenzielle Gemeinderats-Kandidaten
Von rund 5000 Fragebogen sind knapp 1000 ausgefüllt retourniert worden; jede fünfte Teufnerin und jeder fünfte Teufner haben also den «Fragebogen Einwohnerzufriedenheitsanalyse» ausgefüllt.
Zwei Drittel davon wohnen seit mehr als zehn Jahren in Teufen. Drei von vier Befragten gehören zur «aktiven Bevölkerung»; ein Viertel ist «pensioniert». Verschwindend klein ist der Anteil Jugendlicher.
Gut die Hälfte nimmt nach eigenen Angaben «am Dorfleben teil» – so namentlich in Vereinen. Einer von zehn Befragten könnte sich vorstellen, im Gemeinderat tätig zu sein, zwei von zehn in einer Kommission. Das sind – rein statistisch gesehen – doch fast 100 bis 200 potentielle Kandidaten für den Gemeinderat und seine Kommissionen!
Doch was als vage Möglichkeit im Fragebogen angekreuzt wurde, muss ja nicht zwingend der Realität entsprechen. EN.
Hier geht’s zum Ergebnisbericht der Einwohnerzufriedenheitsbefragung 2013 (PDF)