Auch in den Gebieten Büel und Feldwald hat am 30. Oktober der Sturm „Vaia“ getobt. Und einiges an Schaden hinterlassen. Einfach ist die Bergung des Sturmholzes hier aber nicht. Denn das Gebiet ist nicht erschlossen.
Für den Fall Büel bzw. Feldwald gab es zwei Möglichkeiten: Entweder mit einem radgestützten Verfahren über mehrere hundert Meter Wiese bis zum Feldwald zu fahren oder die Bringung mittels Seilkran. Man entschied sich für letzteres. „Die Wetterlage in den vergangenen Wochen gab uns dann auch recht“, sagt Revierförster und Leiter Forstbetrieb Thomas Wenk. Denn der Schnee blieb heuer lange liegen. Entsprechend feucht war der Boden. Ein Transport durch die Wiesen hätte deshalb deutliche Spuren hinterlassen. „Diese Furchen hätten nach dem Transport alle repariert werden müssen. Dieser Aufwand ist nicht zu unterschätzen“, so der Revierförster. Zwar beanspruchte das Organisieren des Seilkrans und die Einsatzplanung einiges an Zeit. Wenn der Rundholz-Transport durch die Luft zum Büel dann aber am Dienstagabend abgeschlossen sein wird, bleibt deutlich weniger Landschaden zurück. „Wir müssen bloss den LKW-Wendeplatz und den Seilkran-Stellplatz zurückbauen. Dann ist die Sache mehr oder weniger abgeschlossen», erklärt Thomas Wenk.
Borkenkäfer und Feldwaldbach
In solchen Fällen wird jeweils alles über ein Projekt beim jeweiligen Revierforstamt abgewickelt. Die betroffenen Waldeigentümer werden von Organisation, Verkauf usw. entlastet. Den Auftrag erhielt eine ARGE bestehend aus dem Forstamt Teufen, der Forstunternehmung A. Ammann und der Frick Forst GmbH aus Urnäsch. Begonnen haben die Arbeiten im Feldwald Anfang vergangener Woche. Der Entscheid für eine Räumung fiel aus zwei Gründen: Der grosse Fichtenanteil am Sturmschaden und der Feldwaldbach. „Es liegt im Interesse aller – der privaten Besitzer, der Gemeinde, des Kantons und des Bundes – dass sich hier keine Borkenkäfer verbreiten. Und am Bach keine Verklausungen (Anm. Aufstauungen) entstehen“, erklärt Thomas Wenk. Bei solchen aufwändigen Projekten vermag der Holzerlös laut Thomas Wenk die anfallenden Aufwände nicht zu decken. Trotzdem soll verhindert werden, dass für die Waldeigentümer Kosten entstehen. Die Lösung: Der Erlös aus dem Holzverkauf fliesst in das Projekt, alle Aufwände werden über das Projekt bezahlt und die Differenz begleichen Bund und Kanton. Aber Thomas Wenk macht auch klar: „Das ist längst nicht in allen Fällen so.“ Wer solche Arbeiten zahlt und ob das Holz überhaupt abtransportiert werden muss, wird in jeder Situation einzeln beurteilt. „Handelt es sich nur um ein, zwei Bäume in einem abgeschiedenen Waldstück oder um Laubholz oder Weisstannen, die dem Borkenkäfer nicht zum Opfer fallen, ist auch „Liegenlassen“ eine Option.
Noch nicht alle Schäden beseitig
Der Sturm „Vaia“ hat in fast allen Teufner Wälder seine Spuren hinterlassen. Noch ist das Forstamt mit Aufräumen beschäftigt. „Vier oder fünf Abteilungen sind noch übrig“, sagt Thomas Wenk. Die Arbeiten sollen in den nächsten Wochen abgeschlossen sein – möglichst vor dem Schwärmen der Borkenkäfer. Dieser wird ab einer durchgehenden Lufttemperatur von rund 16 Grad aktiv. Dann sucht er sich geschwächte Bäume, um sie in ihnen fortzupflanzen. „Davor wollen wir natürlich fertig sein.“ tiz