Moosbänkli wird zum Friedensgipfel

22.08.2024 | Timo Züst

Es ist die fünfte Auflage des Festivals «Appenzeller Bachtage». Noch bis Sonntag finden in dessen Rahmen diverse Konzerte, partizipative Events oder Podiumsgespräche statt – rund um das Thema «Bachs Werkstatt». Ein Fixpunkt der Bachtage ist die Konzertwanderung unter der Leitung des Teufner Stiftungsratspräsidenten Konrad Hummler. Die TP hat die Gruppe beim Moosbänkli getroffen.

Hinweis: Hier finden Sie das Programm des Festivals.

«Wie aber hat der vielbeschäftigte Organist, Geiger, Thomaskantor und Kapellmeister seine Werke überhaupt geschaffen?» Diese Frage stellt die J. S. Bach-Stiftung auf der Website der «Appenzeller Bachtage». Sie dient als Leitfaden für die fünfte Ausgabe des Festivals in Teufen, Stein, Gais und St. Gallen. Zwar werden bis Sonntag vermutlich nicht alle Geheimnisse von Johann Sebastian Bach gelüftet. Aber auf der Konzertwanderung gibt Stiftungsratspräsident Konrad Hummler immerhin eines der Stiftung preis.

Die Wanderung in den Ausserrhoder Hügeln mit musikalischen Intermezzi gehörte von Anfang an zu den Bachtagen. Heuer führt sie – nach einer ersten Station beim Entsorgungspark Studach («Werkstatt Entsorgung») – ab der Vögelinsegg («Werkstatt Schlachtfeld»), über die Berit Klinik («Werkstatt Medizin») auf die Waldegg («Werkstatt Disneyland»), weiter zum Moosbänkli («Friedenswerkstatt») und schliesslich zum neuen Sekundarschulhaus («Schulwerkstätten»).

Im Schatten der grossen Moosbänkli-Linde angekommen, lauschen die Teilnehmenden einem Stück des Quartett Les Saxoiseaux. Zu Beginn teilt dessen Leiter Daniel Zeiter noch einen spannenden Fakt: «Im Freien zu musizieren, ist für Bläser eine Herausforderung. Das gilt besonders für die kleineren Instrumente. Die Tonhöhe ist immer gewissen Schwankungen unterworfen. Bei warmer Luft klingen sie etwas höher. Das scheint erstmal kontraintuitiv. Schliesslich sollte sich das Instrument bei Wärme doch ausdehnen. Das stimmt. Aber die Schallgeschwindigkeit bei warmer Luft ist eben auch viel höher. Und dieser Effekt ist deutlich stärker. Deshalb klingt es dann höher.»

Das zweite «Aha» der Runde folgt während der Ansprache von Konrad Hummler. «Die anderen Werkstätten-Bezeichnungen waren mehr oder weniger selbsterklärend. Aber warum ist das Moosbänkli eine Friedenswerkstatt?» Dazu muss man wissen: Stiftungsratspräsident Konrad Hummler wohnt in Teufen, der Dirigent und künstlerische Leiter der Stiftung, Rudolf Lutz, in St. Georgen. «Von Anfang an wussten wir, dass es während so einer langen und intensiven Zusammenarbeit zu Reibereien kommen könnte. Wir wollten aber auf keinen Fall riskieren, dass die Aufgabe der Stiftung – die Aufführung des gesamten Vokalwerks von Bach – deswegen gefährdet wird. Das wäre eine Katastrophe.» Die Lösung: Die zwei erkoren das Moosbänkli, zwischen Teufen und St. Georgen, zu ihrem Friedensgipfel. Falls nötig würden sie sich hier treffen – ein Mann pro Bänkli – und erst wieder absteigen, wenn Einigkeit herrscht. «Bisher war das zum Glück erst einmal nötig. Und es hat auch funktioniert.»

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