Der Schnee schmilzt und die Bäume werden wieder entlastet. Foto: tiz
Nach dem heftigen Schneefall Mitte Januar rieten einige Forstämter in der Ostschweiz von Waldausflügen ab. In Teufen ging man nicht so weit. Trotzdem waren die Mitarbeitenden des Forstamtes in den vergangenen zwei Wochen selten im Wald – sie wurden andernorts gebraucht.
«Wir haben hauptsächlich beim Schneeschaufeln geholfen», sagt Revierförster Thomas Wenk. Obwohl im Winter eigentlich Hauptsaison für Forstbetriebe ist, waren die Forstwarte vom 18. bis 22. Januar kaum im Wald anzutreffen. Stattdessen unterstützten Sie Werkhof und Bauamt beim Beseitigen der Schneemassen auf dem Gemeindegebiet. Ein Forstwart wurde zudem an das Bauamt der Partnergemeinde Speicher ausgemietet. «Wir halfen hauptsächlich beim ‘händischen’ Freilegen von wichtigen Stellen neben den Strassen. Zum Beispiel bei Mülleimern oder Sammelbehältern.» Aber auch wenn der Werkhof keine Hilfe benötigt hätte: Die Forstarbeiten im Wald bei so viel Schnee weiterzuführen, macht wenig Sinn. «Klar: Möglich ist es. Aber man wäre mehr am Fräsen und Schneeschaufeln als am Holzen.» Aber nicht nur der Aufwand, auch der Sicherheitsgedanke spielt eine Rolle.
Viel und schwer
Erst viel Schnee in kurzer Zeit, dann Föhnwetter und Regen: Perfekte Voraussetzungen für Lawinen. Diese können sich aber nicht nur an steilen Hängen, sondern auch auf Dächern oder Baumkronen lösen. «Man sollte bei so viel Schnee schon etwas aufpassen, wenn man sich im Wald bewegt. Aber Angst haben, muss man nicht», sagt Revierförster Thomas Wenk. Es sei zwar schon eine ziemliche Schneelast auf die Bäume gefallen, aber: «Im Normalfall halten die das aus. Und wenn man die Augen offenhält, kann man einer ‘Baumlawine’ oder einem herabfallenden Ast im Normalfall auch ausweichen.»
Gestern kam nun der Wetterumschwung mit föhnigem Wind und Regen. Eine zusätzliche Belastung für die Bäume? «Eher das Gegenteil. Der Wind bläst den Schnee von den Ästen. Und er ist bisher nicht stark genug, um die Bäume umzuwerfen.»
Rennen oder Stehenbleiben?
Aber was soll der Spaziergänger denn nun tun, wenn er im Wald ein lautes Knacken hört? Sofort losrennen oder angewurzelt stehenbleiben? «Nichts davon. Erst nach der Quelle des Geräuschs Ausschau halten und dann überlegt reagieren. Blindes Davonstürmen ist sicher keine gute Idee.» tiz